Vor 29 Jahren fand das „Paneuropäische Picknick“, eine Friedensdemonstration an der österreichisch-ungarischen Grenze nahe Sopron statt. Es wurde später auch der entscheidende Meilenstein für das Ende der DDR, für die Wiedervereinigung Deutschlands und für den Zerfall des Ostblocks. Am 19. August finden seit 1989 jährlich Gedenkfeiern an der Stelle des Grenzübergangs statt. Daneben erinnert man heute eine Kalksteinskulptur an das Picknick, mit dem Titel „Durchbruch“.
19. August 1989 – der eiserne Vorhang wurde eingerissen
Mit der Zustimmung von ungarischen und österreichischen Behörden sollte bei einer Veranstaltung, bei einem „Picknick“ der Grenzort symbolisch für drei Stunden geöffnet werden. Da – zwischen Sankt Margarethen im Burgenland und Sopronkőhida (Steinambrückl) – wollte man das Picknick halten, für diejenige DDR-Bürger, die sich gerade in Ungarn aufhielten. Mehrere Hunderte von ihnen nutzten dann diese kurze Öffnung des Eisernen Vorhangs zur Flucht in den Westen. Es war die größte Fluchtbewegung aus Ost-Deutschland seit dem Bau der Berliner Mauer. Einer der Initiatoren der Veranstaltung war Otto von Habsburg. Sein Ziel war, Moskau zu testen: wie es bei der Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ reagieren würde.
Gedenkfeier zum 29. Jubiläum des Paneuropäischen Picknicks und des Grenzdurchbruchs
Die Selbstverwaltung der Komitatstadt Sopron und die Stiftung Paneuropäisches Picknick ’89 gedenkt jedes Jahr des Grenzdurchbruches. In diesem Jahr hielt nicht nur der Vorsitzende der Stiftung eine Festrede, sondern auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland. Diesmal wurde sogar ein Baum gepflanzt, als Symbol der gemeinsamen Geschichte. Die Stadt Fertőrákos bekam ein Geschenk fürs Jubiläum: ihr baufälliger Bischofspalast wird bald saniert und umgebaut.
Anlässlich des 30. Jahrestages des Paneuropäischen Picknicks richten 2019 die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Stiftung für ein Bürgerliches Ungarn und die Stadt Sopron ein Symposium in Erinnerung an das Geschehen und mit einem Blick auf die Zukunft aus.
(Via: wienerzeitung.at, cyberpress.hu, Beitragsbild: Leczovics Zsolt – cyberpress.hu)