„Sie wollen Ungarn das Recht auf den Grenzschutz nehmen und aus Brüssel Söldner entsenden, die Migranten ins Land lassen werden.“ – sagte Ministerpräsident Viktor Orbán in seinem üblichen Freitaginterview für das staatliche Kossuth-Radio. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe bei ihrem jüngsten Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gesagt: die europäischen Länder mit Schengen-Außengrenzen hätten einen Teil ihrer Kompetenzen im Grenzschutz an Brüssel abzutreten. Laut Viktor Orbán will man damit den ungarischen Widerstand schwächen.
Frau Bundeskanzlerin Merkel sagte, die an der Peripherie liegenden europäischen Länder – das sind jene Länder, die sich am äußeren Rand der Schengen-Zone befinden, auch Ungarn gehört zu ihnen – müssten einen Teil ihres Grenzschutzes an Brüssel abtreten.
Der Plan ist also jetzt, dass wenn man Ungarn nicht dazu zwingen kann, die Migranten hereinzulassen, dann muss man dem Land das Recht des Schutzes der Grenze entziehen – das geschieht.
Laut Viktor Orbán ist der Plan der deutschen Bundeskanzler, dass der ungarische Widerstand geschwächt werden muss. Denn sie wolle von den Ländern, die der Einwanderung widerstehen, das Recht des Grenzschutzes wegnehmen.
Sie wollen also nicht weniger, als das an Stelle unserer ungarischen Söhne, Polizisten und Soldaten, die die Grenze schützen, die die Uniform angezogen, die einen Eid geleistet haben und für die ihre Heimat wichtig ist, aus Brüssel hierher Söldner geschickt werden sollen, und ihnen von Brüssel aus gesagt werden soll, auf welche Weise man die ungarische Grenze schützen soll.
Viktor Orbán betonte: die Migranten werden ins Land hereingelassen, wenn der ungarische Grenzschutz in ihren Händen ist.
Die linksliberale Tageszeitung „Népszava“ sprach nach dem Interview von einer „Erschwörungstheorie“. Seine Niederlage im Europaparlament habe Orbán erklärt, die Abgeordneten seien eine „Auslaufkollektion“, sie würden nach den Europawahlen im Mai 2019 gehen müssen.
In regierungsnahen Medien wird die Orbán-Theorie derweil als Tatsache angesehen, „Magyar Idők“ titelte etwa: „Brüssel will die Grenze mit Söldnern bewachen lassen“.
(Via:kurier.at, standard.at, miniszterelnok.hu, Beitragsbild: MTI)