Erneut gingen Demonstranten landesweit auf die Straßen, um gegen die Änderungen des Arbeitsgesetzbuchs aufzutreten. Die Redner betonten die Wichtigkeit der Einheit und sprachen sich auch für die Rechte der Bürger aus.
„Junge Arbeiter wollen nicht in einem Land leben, in dem die Menschen ihren Arbeitgebern ausgeliefert sind und wo die Löhne keinen Lebensunterhalt bieten.“ – so Nikoletta Kiss, Vertreterin der Zivilorganisation „Junge Leute für Demokratie“ und der Jugendabteilung des ungarischen Gewerkschaftsbundes.
Die Demonstranten fordern angemessene Löhne und Arbeitsbedingungen sowie ein flexibles Rentensystem, fügte sie hinzu.
Aktivist Tímea Molnár betonte, dass Bürger ihre Rechte nutzen und diejenigen bekämpfen sollten die ihre Macht missbrauchen.
Die Schülerin Blanka Nagy, warf der Regierung vor, eine Hetzkampagne gegen sie zu starten, weil das Kabinett die Kritik nicht toleriere. Sie bestand darauf, dass die regierende Fidesz-Partei in drei Bereichen versagt hatte: Respekt, Menschlichkeit und Ehrlichkeit.
Blanka Nagy – ist eine Gymnasiastin aus dem Städtchen Kiskunfélegyháza – sie wurde die intensivste Sprecherin auf einer früheren Demonstration in Budapest. Das junge Mädchen erregte Aufmerksamkeit wegen ihrer an die Adresse des Fidesz sowie von Präsident Áder gerichteten vulgären Ausdrücke. Seitdem wird sie von den regierungsnahen Medien als eine Schülerin dargestellt, die in mehreren Fächern gescheitert sei. Die derart Angegriffene bestreitet die Vorwürfe und behält sich rechtliche Schritte gegen ihre Kritiker vor. (via budapost)
Die Demonstranten hielten die Flaggen Ungarns, der Europäischen Union und der rot-weißen Árpád-Streifen sowie die Banner der Oppositionsparteien Jobbik, Sozialisten, LMP und Momentum hoch.
Die Veranstaltung „Lasst das Land zum Stillstand kommen – Budapest – Blockade“ fand im Rahmen einer Reihe von landesweiten Demonstrationen statt. Die Teilnehmer waren vor allem Gewerkschafter, Aktivisten und Anhänger der Oppositionsparteien und einige wenige ungebundene Bürger.
Regierung: Demonstration ist ein EP-Wahlkampf
Die Demonstrationen am Samstag zeigen, dass der Wahlkampf des Europäischen Parlaments begonnen hat, wobei György Soros auch seine Anhänger mobilisiert – sagte der Regierungssprecher auf einer Pressekonferenz.
István Hollik betonte, es sei „vollkommen klar“, dass die Änderungen des Arbeitsgesetzes „nur ein Vorwand“ für die Proteste seien. Die ungarische Regierung will sich nicht mit der „Soros ‚Kampagne“ befassen, bedauert jedoch, dass sich einige Gewerkschaften an der Kampagne der „Einwanderungskräfte“ beteiligen, sagte er.
(Beitragsbild: MTI – Zoltán Balogh)