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Angeblich entführte Mutter von Esterhazy-Chef aufgetaucht

Ungarn Heute 2019.01.23.

Eine Wende erfolgte am Mittwoch früh in dem Entführungsfall rund um die Adelsfamilie Esterházy. Die vermutlich entführte Fürstenmutter ist nun bei ihrer Tochter in Kitzbühel aufgetaucht. Laut ersten Informationen soll es um eine „familieninterne“ Angelegenheit handeln – berichtet rosenheim24.de.

Vorbericht 

Magdolna Theresia Ottrubay, Mutter von Stefan Ottrubay, dem Vorstand der Esterhazy-Stiftungen und Generaldirektor der Esterhazy-Betriebe soll am Dienstag Nachmittag im Bereich des Hauses Esterhazystraße 29 in Eisenstadt entführt worden. Die Frau war gerade mit ihrer Pflegerin unterwegs, als plötzlich zwei Autos neben ihr hielten. „Die Fahndung läufte international. Der Vorfall hat sich gegen 15.30 Uhr in der Esterhazy Straße ereignet“ – teilte der Polizeisprecher der APA mit.

Am späten Nachmittag wurden in Eisenstadt zahlreiche schwer bewaffnete Polizisten gesichtet. Ein Augenzeuge schilderte der APA, dass nur ungarische Fahrzeuge angehalten wurden und die Beamten die Fahrzeuglenker aussteigen ließen. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) hat am Dienstagabend zum möglichen Entführungsfall in Eisenstadt erklärt, dass die Fahndung laufe. Es sei derzeit aber nicht sicher, „ob es sich um eine Entführung im klassischen Sinn handelt“, sagte Kickl in einem ORF-„Report“.

Eine Familiengeschichte

Der Esterházy-Besitz ging in den Privatbesitz des letzten Prinzen Pál Esterházy V. über. Seine Frau, Melinda Ottrubay war ziviler Herkunft und wurde in Budapest geboren. Nach dem Namen ihres Mannes wurde sie als Melinda Esterházy bekannt. Nach dem Tod ihres Mannes 1989 übernahm sie nicht den Titel des Prinzen, sondern nur das Vermögen. Er hat vier Privatstiftungen mit dem riesengroßen Vermögen betraut. Die Stiftungen wurden von Melinda Esterházy (Ottrubay) und József Ottrubay geleitet. In der Familie sind viele Konflikte wegen des Vermögens entstanden. Melinda Esterházy beauftragte im Jahr 2000 ihren Neffen, Stefan Ottrubay, mit der Leitung der Esterházy-Stiftung (ihre Mutter, Magdalena Theresia von Arentschild, geboren in Sopron, wurde nun am Dienstag in ein Auto eingeführt) – berichtet index.hu.

 

István Ottrubay, Foto: MTI – Szilárd Koszticsák

 

Die Esterházy-Stiftung liegt seit 2000 in Streit mit dem ungarischen Staat, weil das Land früher etwa 260 Kunsterzeugnisse von dem Burg Forchtenstein (Fraknó) nach Ungarn liefern ließ. Urteil ist im Februar zu erwarten.

(Via: index.hu, oe24.at, krone.at, Beitragsbild: MTI – Attila Manek)