Die führende regierungsnahe Tageszeitung verabschiedet sich von Andy Vajna und lobt dabei dessen Beitrag für die ungarische Filmindustrie. Ein liberaler Kommentator vermutet jetzt den Ausbruch eines Kampfes um seine Filmholding sowie Spielkasino-Lizenzen. Eine Presseschau von budapost.de.
Der bekannte Filmproduzent Andy Vajna ist am vergangenen Samstag im Alter von 74 Jahren verstorben. Zuletzt arbeitete der Macher von Blockbustern wie „Rambo“ und „Terminator“ als Beauftragter der ungarischen Regierung für die nationale Filmindustrie. Darüber hinaus war Vajna Eigentümer der TV2-Mediengruppe.
Ottó Gajdics erinnert an Andy Vajna unter anderem mit einem Hinweis darauf, dass der gebürtige Budapester nach seiner erfolgreichen Karriere als Produzent in den USA auch die Entwicklung der ungarischen Filmindustrie gefördert habe. Der Chefredakteur der regierungsfreundlichen Magyar Idők konstatiert, dass Budapest unter Vajnas Ägide zu einem populären Drehort avanciert sei. Außerdem habe Vajna die Entstehung erfolgreicher und beliebter ungarischer Filme unterstützt, darunter auch der Oscar-Gewinner „Son of Saul“. Diese Tatsache hält Gajdics für besonders erwähnenswert.
Auf Index äußert Gergely Brückner die Vermutung, dass jetzt ein heftiger Kampf um das Investmentimperium Vajnas ausbrechen werde. Nach dessen Tod würden regierungsnahe Investoren der Medienbranche um staatliche Werbeaufträge konkurrieren, die bislang Unternehmen des ungarisch-amerikanischen Produzenten erhalten hätten. Darüber hinaus dürfte um die Vergabe der Spielkasino-Konzessionen Vajnas gestritten werden, glaubt Brückner.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: gettyimages)