Die Löhne in Ungarn sind zu niedrig – sagte Wolfgang Lemb, Vorstandsmitglied der größten Gewerkschaft Deutschlands, der IG Metall. Die deutsche Organisation arbeitet seit langem mit der ungarischen Vasas-Gewerkschaft zusammen und ist über sieben Jahre an mehreren operativen Projekten beteiligt. Index.hu veröffentlichte ein Interview mit dem deutschen Gewerkschaftsführer.
Die IG Metall betrachtet den Streik von Audi Hungaria als ein wichtiges Verhandlungsinstrument für die Mitarbeiter. Lemb glaubt, dass es manchmal genug ist zu beweisen, dass die Arbeiter „streikfähig“ sind.
Er wies darauf hin, dass die wichtigsten Erfolge der Gewerkschaft IG Metall – wie die 35-Stunden-Woche und ein volles Gehalt während des Krankenurlaubs – immer aus Streiks resultierten.
Lemb behauptet, dass Ungarn ein Testlabor für deutsche Automobilhersteller ist. Einige erproben in Ungarn neue Kostensenkungsmaßnahmen, die in Deutschland ohne Zustimmung des Arbeiterrates und der IG Metall nicht umgesetzt werden könnten – so Lemb. Er erinnerte auch daran, wie man in dem Mercedes-Werk in Kecskemét mit den 12-Stunden-Arbeitsschichten experimentiert hat.
(Via: Index.hu, Beitragsbild: swr.de)