Die ungarischen Oppositionsparteien betonten die Wichtigkeit der Zusammenarbeit auf einer gemeinsamen Demonstration anlässlich des Nationalfeiertags am 15. März in der Budapester Szabadsajtó (Pressefreiheit) Straße am Freitag. In der Budapester Innenstadt haben Oppositionsparteien des linken und rechten Spektrums gegen die ungarische Regierungspolitik und seiner Partei Fidesz demonstriert. Die Aktion am Nationalfeiertag, an dem der Revolution von 1848/49 gedacht wird, stand unter dem Motto „Nationale Einheit“.
Fast in allen Reden von Vertretern von Parteien, Gewerkschaften und Zivilorganisationen wurde die Notwendigkeit eines „neuen gesellschaftlichen Ausgleiches“ betont. „Anstelle von gesellschaftlicher Spaltung müsse die wahre ungarische nationale Einheit geschaffen werden.“ – so die Veranstalter.
Auf der Veranstaltung der Demokratischen Koalition (DK) erklärte DK-Chef und Expremier Ferenc Gyurcsány, Orbán werde untergehen: „Mein Volk ist kein Schaf, sondern ein stolzes, patriotisches Volk.“ Der Politiker erwarte von Westeuropa, dass es Ungarn vor Orbán schütze.
Klára Dobrev, die die Wahlliste des Europäischen Parlaments der linken Partei anführt, forderte die Schaffung eines „normalen, lebenswerten“ Ungarns, das nach Ansicht der Kommission „das Orbán-Regime ausräumt“.
EP-Abgeordnete der Sozialisten (MSZP), Csaba Molnár betonte: Die EU-Wahlen werden zeigen, dass
Wir nicht gleichzusetzen sind mit Orbán.
Péter Márki-Zay, Bürgermeister von Hódmezővásárhely und Vorsitzender der „Jeder-Ungarn-Bewegung“, sagte, die regierenden Politiker hätten „guten Grund“, Angst zu haben, weil sich etwas geändert habe. „Hier und jetzt wurde eine nationale Einheit geschaffen“, sagte er.
Márki-Zay forderte die Parteien auf, die unabhängigen Kandidaten zu unterstützen, die bei den Kommunalwahlen auch Stimmen der Fidesz-Wähler erhalten können.
Jobbik Sprecher Péter Jakab sagte, Orbán verstehe die Botschaft vom 15. März nicht und fügte hinzu, es sei „nicht der Feiertag des Tyrannen, sondern des Volkes“. Er sagte, Orbán will nur Brüssel zu beseitigen, während „er die Freiheit durch Unterwürfigkeit, Gleichheit durch Ungleichheit und die Brüderlichkeit durch Hass ersetzt“.
Die Demonstranten füllten die Szabadsajtó-Straße zwischen dem Fuß der Elisabethbrücke auf der Pestseite und dem Ferenciek-Platz – etwa 370 Metern entlang. Sie trugen National- und EU-Flaggen und die Flaggen der verschiedenen Oppositionsparteien waren auch in der Menge zu sehen. Nach den Reden gingen die Demonstranten zum Parlament.
(Via: standard.at, mti.hu, Beitragsbild: Márton Mónus – MTI)