Ein syrischer Mann mit griechischem Flüchtlingsstatus, der beschuldigt wird, ein bekannter IS-Kämpfer zu sein, wurde noch am 22. März in Ungarn inhaftiert. Der Syrer war den Sicherheitsbehörden zum ersten Mal am 30. Dezember 2018 auf dem Budapester Flughafen ins Blickfeld gekommen. Wie Ungarn Heute schon darüber früher berichtete: der Mann wies da einen gefälschten Pass vor, deshalb wurde er wegen Menschenschmuggels verurteilt und aus Ungarn ausgewiesen. So kam er in die Abschiebeeinrichtung in Nyírbátor. Hier wurde er schließlich am Freitrag letzter Woche festgenommen.
Der Syrer gelte als hochrangiger IS-Anführer, der Selbstmordattentate und mindestens 20 Hinrichtungen organisieren sollte – diese Informationen sind mit Hilfe von Europol sowie Geheimdiensten anderer Staaten aufgeklärt.
Der Anwalt des Verdächtigen, László Kelen, behauptet jedoch, dass die Asservate unzuverlässig seien, und verweist auf die Unschärfe der fraglichen Fotografien. Kelen sagt, dass Hassan F. weiterhin seine Unschuld äußert. Die Tatsache, dass Hassan F. „Analphabet und Ungebildet“ ist, kann auch gerade ihm helfen, da ein ungebildeter Mensch kaum in der Lage wäre, die IS-Einheiten zu führen und zu koordinieren.
Informationen, die von der ungarischen staatlichen Medienseite hirado.hu erlangt wurden, zeigen, dass Hassan F. über eine sogenannte „Prepaid-Bankkarte“ mit 500 Euro verfügte. Kelen sagte gegenüber MTV, dass sein Kunde, der den Flüchtlingsstatus hatte, die Bankkarte von griechischen Behörden erhalten hatte und die Karte nur in Griechenland verwenden konnte.
Laut Népszava wandte sich ein geschützter Zeuge an die belgischen Geheimdienste und behauptete, Fotos zu besitzen, die die Beteiligung von Hassan F. an den Homs-Morden belegen.
Wie TEK-Direktor János Hajdu im Staatsfernsehen M1 bestätigte, bestritt der 27-Jährige vor Gericht seine Schuld. Er habe angegeben, ein griechischer Geheimdienstagent zu sein, der bei der Festnahme von Jihadisten geholfen habe. Laut dem Sicherheitsexperten József Horváth hat kein Geheimdienst Interesse daran, mit einem IS-Führer zu kooperieren. Der Syrer war am 22. März nach Anzeige durch TEK von der Budapester Fahndungs-Staatsanwaltschaft in Haft genommen worden.
(Via: hungarytoday.hu, geschrieben von Ábrahám Vass, weitere Quellen: tt.com, mti.hu, Beitragsbild: blikk.hu)