Ein regierungsfreundlicher Kommentator kritisiert die Demokratische Koalition für ihren Vorwurf an die Adresse Viktor Orbáns, der Ministerpräsident würde den Frieden in Europa untergraben. Ein Kolumnist aus dem linken Spektrum fordert hingegen eine verstärkte EU-Integration. Presseschau von budapost.hu.
In Magyar Nemzet attackiert Gyula Haraszti die Demokratische Koalition wegen deren Behauptung, Ministerpräsident Viktor Orbán stelle eine ernsthafte Gefahr für den europäischen Frieden dar. Der regierungsnahe Kolumnist kommentiert in seinem Beitrag den Beginn des Europa-Wahlkampfes der vom früheren Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány geführten Partei und hält den Gedanken für absurd, dass Orbán und andere Politiker des rechten Spektrums, die nicht für die Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa einstünden, den Kontinent in einen Krieg steuern würden. Auch die Behauptung, in Europa auf Jobsuche befindliche Ungarn würden das Land aus Protest gegen die Politik der Regierung verlassen, hält Haraszti für widersinnig.
Róbert Friss von Népszava wirft der Regierung vor, sich nicht an die in der EU gültigen Grundnormen zu halten. Eine solche Haltung stehe im Gegensatz zu ihrem Anspruch, ein Verteidiger der christlichen Kultur Europas zu sein. Der Vorschlag der Regierung, Menschen in Not vor Ort in ihren Heimatländern Unterstützung zukommen zu lassen, anstatt ihnen Schutz in Europa zu gewähren, könne nur mit Hilfe einer EU-weiten Zusammenarbeit realisiert werden, meint der Kommentator aus dem linken Spektrum. Was Ungarns Zukunft in der EU betrifft, so ist sich die Regierung laut Friss über eine Tatsache völlig im Klaren: Das Land müsse unbedingt Teil der Europäischen Union bleiben.