Niemand sei „vollkommen fehlerfrei“ sagte Horst Seehofer der Neuer Zürcher Zeitung. Der deutsche Innenminister hat Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán gegen Kritik an dessen Regierungsstil verteidigt. „Ich bin nicht bereit, Orbán als Demokraten infrage zu stellen“, sagte er der . Der Politiker hob die Rolle Orbáns bei der Wende hervor: „Er hat gegen die Kommunisten gekämpft, als wir hier alle bequem im Sessel sassen.“
„Dass er in manchen Punkten, etwa bei seiner Kampagne gegen die EU, überzogen hat, ist klar“, sagte Seehofer über Orbán. „Das passiert uns Politikern hier in Deutschland doch auch ab und zu. Wir tun immer so, als würden wir vollkommen fehlerfrei durch die Welt wandeln.“ – betonte der Politiker.
Seehofer würdigte Orbán wegen seiner Politik in der Zeit der Wende:
Er hat gegen die Kommunisten gekämpft, als wir hier alle bequem im Sessel sassen. Und er tat das auch aus einer christlichen Überzeugung heraus.
Hintergrund ist eine vor der Europawahl initiierte Plakatkampagne der Orbán-Regierung gegen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker.
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Orbáns Fidesz-Partei gehört zwar wie CSU und CDU zur konservativen Parteienfamilie der Europäischen Volkspartei (EVP). Doch die Europäische Union hat wegen der Gefährdung von EU-Grundwerten ein Strafverfahren gegen Ungarn ausgelöst. Mitte März hat die ungarische Partei mit der EVP zusammen sich aus der Parteifemilie suspendieren lassen.
(Via: derstandard.at, APA, dpa, Beitragsbild: miniszterelnok.hu)