Der italienische Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini besucht heute den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in Budapest. Vier Tage später reist auch eine hochrangige FPÖ-Delegation nach Budapest. Die Besuche könnten mit der möglichen Bildung einer Fraktion im EU-Parlament zu tun haben.
Gerade geestern nannte Orbán den Italiener in einem Interview mit La Stampa aus Italien einen Helden, der Europas wichtigster Mann sei. Der Premier betonte auch: Salvini hat sich als Innenminister bei der Zurückdrängung der Migration wesentliche Verdienste erworben. So wie Ungarn auf dem Land, so hat er den Grenzschutz auf See erreicht.
Zur Zukunft der Europäischen Volkspartei sagte Premierminister Orbán, dass sie „sich der Selbstmord vorbereitet“, da sie sich bereit macht, sich mit der europäischen Linken zu verbünden. „Lass uns nicht an die Linke binden. Finden wir einen anderen Weg: die Zusammenarbeit mit Europas politischen Rechten “, sagte der Premierminister.
Wir wissen noch nicht, welche Gruppierung Salvini aufbauen wird, wir hoffen jedenfalls, dass sie stark sein wird. Die Europäische Volkspartei (EVP) muss mit dieser europäischen Rechten zusammenarbeiten.
so Orbán.
Auch Salvini betonte am Mittwoch die Bedeutung seiner Freundschaft mit dem ungarischen Regierungschef.
„Mit Orbán wollen wir ein neues Europa aufbauen, das die Grenzen kontrolliert und unsere Kultur schützt”, sagte der italienische Innenminister bei einer Wahlveranstaltung seiner Lega in Tivoli bei Rom.
Über den Salvinis Besuch sagte Gergely Gulyás, Kanzelramtsminister in einem exklusiven Interview gegenüber Ungarn Heute:
Wenn die politische Elite Europas nicht ihr Verhältnis zur Normalität verloren hätte, dann würde sich niemand darüber aufregen, dass wenn der stellvertretende Ministerpräsident der 60-Millionen-Landes Italien in Ungarn ist, er auch den ungarischen Ministerpräsidenten trifft.
Auf die Frage nach der Wichtigkeit des Problems der Migration antwortete Premier Orbán mit der Feststellung, dass „Migration die wichtigste Frage ist, mit der die Geschichte uns konfrontiert hat.“
Auch eine hochrangige FPÖ-Delegation reist am Montag nach Budapest, vier Tage zuvor der italienische Innenminister Matteo Salvini. Strache sei von Orbán nach Budapest eingeladen worden, erklärte die FPÖ am Dienstag. Begleitet wird der FPÖ-Chef bei seinem Besuch in Budapest von EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky. Nach dem Treffen ist eine Pressekonferenz geplant.
Es wird darüber spekuliert, die Besuche könnten mit der möglichen Bildung einer Fraktion im EU-Parlament zu tun haben.
(Via: tt.com, diepresse.com, abouthungary.hu, unsertirol24.com, Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)