Ein linksorientierter Kommentator bedauert die Tatsache, dass die Oppositionsparteien in ihrer Gesamtheit weniger Vertreter zur Beaufsichtigung der Wahlen entsenden werden als bei zurückliegenden Urnengängen. Presseschau von budapost.de.
Die Oppositionsparteien hatten zur Parlamentswahl 2018 insgesamt 32.000 ihrer Vertreter in die insgesamt 10.200 Stimmlokale des Landes delegiert. In diesem Jahr dürften es vorläufigen Angaben zufolge lediglich rund 20.000 werden, notiert Csaba Markotay in der Tageszeitung Népszava.
(Am Donnerstagmorgen berichtete das Nationale Wahlbüro, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 26.000 Mitglieder verschiedener Parteien für die Mitarbeit in den Wahlvorständen gemeldet haben. Die Zahl registrierter Oppositionsvertreter belief sich demnach auf gut 11.000 – Anm. d. Red.)
Der Kommentator befürchtet zwar keine umfassenden Wahlmanipulationen, verweist jedoch darauf, dass es mit Blick auf die Gültigkeit einer bestimmten Zahl abgegebener Stimmen stets Streitfälle gebe. Und falls im Wahlvorstand eine politische Seite nicht vertreten sei, könnte die andere Seite der großen Versuchung erliegen und das Ergebnis der Auszählung zu ihren Gunsten korrigieren. Die (bisher rund 11.000) Delegierten der Opposition würden nicht gleichmäßig auf die Wahllokale verteilt sein. Zudem habe keine entsprechende Koordination zwischen den Oppositionsparteien stattgefunden. Nach Einschätzung Markotays wird es mehrere tausend Stimmlokale komplett ohne oppositionelle Wahlvorstände geben.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: succo from Pixabay)