Das Ergebnis des ungarischen Bündnisses der Fidesz-Christdemokraten bei den jüngsten Wahlen zum Europäischen Parlament war „ein achtungsgebietender Sieg“, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitagmorgen gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Kossuth. Orbán sagte, dass die Staats- und Regierungschefs aller Mitglieder der Europäischen Union ihm bereits persönlich gratuliert hätten.
„Die Ungarn haben bei den Wahlen zum Europäischen Parlament Respekt geboten und diesen Respekt erhalten“, sagte er.
Orbán sagte auch, dass unter den Gewinnern der Wahlen „Führer von Ländern waren, die von Soros ‚Stiftungen, zivilen Organisationen und dem liberalen Mediennetzwerk angegriffen wurden“.
Die betreffenden Parteien seien neben Fidesz die polnische Regierungspartei PiS, die italienische Lega „unter Führung unseres Freundes Salvini“ und „die Österreicher“, so Orbán. Offenbar bezog er sich dabei auf die ÖVP, da er sagte, „den Österreichern“ sei „vorgeworfen worden, dass sie sich mit einer Rechts-außen-Partei zusammengetan haben“. Er erinnerte daran, dass die Regierungen in Österreich oder Großbritannien „von der EU-Wahl hinweggefegt“ worden seien, in Griechenland seien zudem Neuwahlen ausgerufen worden.
In Bezug auf die neuen Kommissionspräsidenten der EU sagte Orbán, er könne nur einen „Anti-Migrationskandidaten unterstützen, der die europäischen Nationen respektiert und die christliche Kultur schützt“. „Wir haben solche Kandidaten, mehr als einen“, sagte er, lehnte es jedoch ab, Namen zu nennen. Er fügte hinzu, dass die Visegrád-Staaten, Ungarn, Polen, Tschechien und Slowakei würden sich in der Frage der EU-Topjobs „einmütig“ zeigen, sagte Orbán voraus.
„Die Zeit ist zu Ende, in der die Deutschen und Franzosen über die wichtigen europäischen Fragen entschieden haben, den Visegrád-Staaten musse man heute das gleiche Gewicht beimessen“
Orbán betonte erneut, dass Fidesz abwarten wolle, welche Richtung die EVP in Zukunft einschlägt und ob das den „Interessen der Ungarn“ entspricht.
Wenn das der Fall ist, dann bleiben wir, wenn nicht, dann werden wir unseren Platz in einer neuen Formation einnehmen
Welche Fraktion das sein soll, sagte Orbán nicht.