Eine neue Datenbank mit Namen, Wohnort, Beruf und Ankunftsort von mehr als 15.000 ungarischen Flüchtlingen, die zwischen 1918 und 1928 in Ungarn ankamen, wurde veröffentlicht. Diese Flüchtlinge mussten ihre Häuser verlassen, nachdem ein Großteil des Landes nach der Unterzeichnung des Vertrages von Trianon in die Nachbarländer verlegt worden war.
Eine Datenbank mit mehr als 15.000 Namen wurde von der „Trianon 100 Research Group“ in Zusammenarbeit mit dem „Datenbank-Verfasser“ István Dékány, Autor des von „Noran Libro“ herausgegebenen Buches Trianon Waisen (Trianoni Árvák), veröffentlicht. Es enthält nicht nur die Namen der zwischen 1918 und 1928 in Ungarn ankommenden Flüchtlinge, sondern auch deren früheren Wohnsitz, Beruf und Ankunftsort in Ungarn. Obwohl diese 15.000 Namen von Familien nur einen Bruchteil der Trianon-Flüchtlinge ausmachen, ist sie laut einer Erklärung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) immer noch ein wichtiger Schritt, um die historische Vergangenheit kennenzulernen.
Die einzigartige Liste wurde vom Autor und den Forschern mithilfe von Dokumenten zusammengestellt, die im ungarischen Nationalarchiv, in der lokalen Presse und in der Zeitung Erdélyi Hírek (Siebenbürgische Nachrichten) gefunden wurden und die die Ankunft der Flüchtlinge zwischen 1920 und 1921 dokumentierten.
Die 400-420.000 Flüchtlinge wurden hauptsächlich in Massenunterkünften, Kasernen und Schulen untergebracht, und ab den 1920er Jahren wurden in Budapest und auch in ländlichen Städten neue Wohnsiedlungen errichtet. Diese Personen wurden gewöhnlich mit dem Begriff „Wagenbewohner“ bezeichnet, aber nur ein Bruchteil von ihnen, etwa 12 bis 14 Prozent, lebte in Wagen, die auf den Gleisen der unterschiedlichsten Bahnhöfe Ungarns abgestellt waren.
Die Gruppe in der Datenbank wurde keiner umfassenden sozialgeschichtlichen Bewertung unterzogen. Den verfügbaren Dokumenten zufolge handelte es sich jedoch bei den meisten um Beamte, Bezirks- oder Stadtbeamte, die die Gebiete Ungarns verlassen mussten, die in die Nachbarländer verlegt worden waren.
Offizielle Statistiken zeigen rund 350.000 Flüchtlinge, von denen fast 60 Prozent aus Siebenbürgen und Ostungarn nach Post-Trianon-Ungarn gezogen sind.
Mit Hilfe der verfügbaren Namen und der zunehmenden Anzahl von Online-Datenbanken können viele Familiengeschichten aus den Daten rekonstruiert werden. In der Datenbank erscheinen beispielsweise der Archäologieprofessor Gyula László und seine Familie, der Dichter Tamás Emőd und sogar Zalán Csanády, der Richter von Székelyudvarhely und Vater von György Csanády, dem bekannten Schriftsteller der Székely-Hymne.
Die Datenbank erreichen Sie hier.
(Via: Péter Cseresnyés – hungarytoday.hu, Beitragsbild: wikipedia.org)