Ein 58-jähriger ungarischer Staatsangehöriger ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Polizeianhaltezentrum Roßauer Lände in seiner Einzelzelle in Schubhaft gestorben. Das bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Donnerstag der APA. Eine Obduktion wurde angeordnet.
Noch am Mittwoch-Vormittag hat ein Mitarbeiter den Mann zur Rechtsberatung aufgesucht, dieser habe aber den Häftling in seinem Bett liegend und in einem „sehr schlechten Gesundheitszustand“ aufgefunden – dies bestätigte die Diakonie. Der Rechtsberater vereinbarte mit ihm am kommenden Tag einen erneuten Beratungstermin. Als er ihn am nächsten Tag aufsuchen wollte, wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass der Klient in der Früh tot in seiner Zelle aufgefunden worden war – berichtet standard.at.
Laut Polizei ist der Ungar am Mittwoch gegen sieben Uhr früh verstorben. Man konnte keine Hinweise auf Fremdverschulden feststellen können. Der Sachverhalt wurde der Staatsanwaltschaft Wien übermittelt, diese ordnete eine gerichtliche Obduktion an.
Der Fall vor dem österreichischen Parlament
Laut Stephanie Krisper von den Neos gebe es Informationen, „die nahelegen, dass der Mann unter hygienisch höchst problematischen Umständen angehalten wurde“. Es stelle sich die Frage, „warum von Behördenseite nicht auf den Gesundheitszustand des Mannes umsichtig geachtet wurde“. Krisper und auch die Menschenrechtssprecherin von Jetzt, Alma Zadić, kündigten parlamentarische Anfragen an Justiz- und Innenministerium an.
(Via: derstandard.at, Beitragsbild: Illustration – Ichigo121212 from Pixabay)