„Wir wollen ein Netzwerk aufbauen wie die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Helmholtz-Gemeinschaft in Deutschland, vollkommen unabhängig von der Regierung“ – betonte der Innovationsminister László Palkovics in einem Zeit-Interview. Auf die Frage, warum hat dann eben die Max-Planck-Gesellschaft mit anderen deutschen Forschungsorganisationen einen offenen Brief an ihn geschrieben, in dem sie die Maßnahmen der Regierung kritisieren, sagte Palkovics: „Alle Herren, die den Brief geschrieben haben, haben keine Beziehung zur ungarischen Gesellschaft. Sie haben aus der Presse irgendetwas gehört. Wenn man Informationen nur aus einer einkanaligen Quelle erhält, kriegt man vielleicht nicht die ganze Wahrheit.“ Der Minister wurde auch über CEU befragt.
Laut dem Entwurf der Regierung sollen die 15 Forschungszentren der Akademie künftig unter der Aufsicht einer öffentlichen Stiftung betrieben werden (Eötvös Loránd Forschungsnetzwerk). Der Vorsitzende würde gemeinsam vom zuständigen Minister und dem Präsidenten der Akademie ernannt werden. Sechs der Vorstandsmitglieder würden vom Minister delegiert, die restlichen sechs von der Akademie gewählt. Die Akademie sagt, dies sei ein Eingriff in ihre Autonomie.
„Die Europäische Kommission hat gerade eine Rangliste veröffentlicht, die den Innovationsgrad der Länder misst. Ungarn liegt auf dem vorletzten Platz.“ – dies war einer der Gründe, warum die Regierung eine Umstrukturierung der Akademie einleiten wolle, sagte Innovationsminister László Palkovics in einem Zeit-Interview. Laut dem Minister sind weitere Gründe u.a. die Finanzierung; dass die Industrien, die Akademie und die Universitäten bislang nicht zusammengearbeitet haben; und drittens: Ungarn kooperiert kaum auf europäischer Ebene.
Der Minister nannte das deutsche Forschungssystem ein gutes Beispiel, dem man auch in Ungarn folgen sollte. Auf die Frage, warum hat dann eben die Max-Planck-Gesellschaft mit anderen deutschen Forschungsorganisationen einen offenen Brief an ihn geschrieben, in dem sie die Maßnahmen der Regierung kritisieren, sagte Palkovics: „Alle Herren, die den Brief geschrieben haben, haben keine Beziehung zur ungarischen Gesellschaft. Sie haben aus der Presse irgendetwas gehört. Wenn man Informationen nur aus einer einkanaligen Quelle erhält, kriegt man vielleicht nicht die ganze Wahrheit.“
Der Minister wurde auch darüber befragt, ob er nicht fürchtet, dass die guten Forscher Ungarn verlassen. Palkovics sagte:
Wenn eine große Institution modernisiert wird, gibt es starken Protest, das ist normal. Das war in Deutschland nicht anders, als nach der Wende die Wissenschaftsakademie der DDR abgewickelt wurde. Wir suchen nach Möglichkeiten, in der Wissenschaft die Besten zu sein. Darum geht es, um nichts anderes.
Präsident der Akademie: „Wir können nicht nach Wien umziehen“
Zeit: „Warum verweigert die Regierung der CEU, in Ungarn zu bleiben? „
Der Minister sagte über den Fall von CEU, dass die amerikanische Universität jetzt „eine, in Ungarn nicht existierende Universität“ sei, weil sie die ungarischen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht erfülle. Auf die Frage, wie könnte sie diese erfüllen, wenn es dann der ungarische Premier nicht ratifiziert, sagte Palkovics:
„Wir sind noch nicht so weit. (…) Es ist kompliziert.“
Laut dem Minister gibt es eine gesetzliche Lösung. „Aber die CEU nutzt sie nicht. Sie will nur einen politischen Skandal ausrollen.“
Das vollständige Interview finden Sie HIER.
(Beitragsbild: MTI)