Ein regierungsfreundlicher Kolumnist wirft der Firma Coca-Cola vor, sie propagiere Homosexualität. Diesem Zwecke dienten Werbeplakate, auf denen homosexuelle Paare abgebildet seien. Ein linker Kommentator hält solche Vorwürfe für absurd und beschuldigt die Regierung und ihr intellektuelles Umfeld der Homophobie. Presseschau von budapost.de.
Coca-Cola hat in den Budapester Metrostationen eine Anzeigenkampagne gestartet. Auf den entsprechenden Großplakaten sind Umarmungen von gleichgeschlechtlichen Paaren zu sehen. Nach Angaben des Unternehmens sollen die Poster das Motto des am Mittwoch startenden Budapester Sziget Festivals („Love Revolution“) bekräftigen. Zudem wurde betont, dass Coca-Cola die Homo-Ehe sowie die Gleichstellung von Homosexuellen unterstütze. Einige Regierungspolitiker haben gegen die Werbung protestiert, während linke und liberale Parlamentarier die Botschaft der Plakate guthießen.
In Pesti Srácok wirft Botond Bálint dem Unternehmen Coca-Cola vor, Homosexualität statt Toleranz gegenüber Schwulen zu propagieren. Coca-Cola wolle nahelegen, dass Homosexuelle ein glücklicheres und freieres Leben führen würden als Heterosexuelle, so Bálint. Die Anzeigen verstießen deswegen gegen ungarische Gesetze, da sie sich hauptsächlich an Teenager wenden würden. In einer Nebenbemerkung schreibt Bálint: Einige Gruppen wollten die Marke Coca-Cola zur Verbreitung ihrer Ideen nutzen. Konkreter wurde der Kolumnist nicht.
Zoltán Lakner von 168 Óra äußert dagegen die Vermutung, dass der Lärm um diese „zurückhaltende und maßvolle Werbung“ dazu beitragen solle, die homophoben Botschaften der Regierung zu untermauern. Der Gedanke, die Plakate mit Fotos von Homosexuellen würden junge Leute schwul machen, sei absurd, notiert der linke Politologe. Diejenigen, die schwulenfreundliche Mitteilungen aus der Öffentlichkeit verbannen wollten, wollten das Recht auf ein freies Leben einschränken, legt Lakner nahe, der sich vor einigen Jahren selbst als Homosexueller geoutet hatte.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: