Am 19. August 1989 wurde in Sopron im Rahmen des Paneuropäischen Picknicks die ungarisch-österreichische Grenze für einige Stunden symbolisch geöffnet. Was als ein Freundschaftstreffen von Ungarn und Österreichern zur Überwindung der Teilung des Kontinents geplant war, bedeutete für über 600 Ostdeutsche erstmals die Gelegenheit, den Eisernen Vorhang friedlich zu überwinden. Das Paneuropäische Picknick gilt als ein herausragendes Ereignis, das einen wichtigen Beitrag zum Ende der DDR und letztlich zur Wiedervereinigung Deutschlands leistete. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums werden in der Stadt des Grenzdurchbruchs zwei Symposien durchgeführt.
„Im Februar 1989 versuchte ein junger Mann vom Osten nach Westen zu flüchten. Er wurde entdeckt und von den DDR-Soldaten erschossen.“ – erinnerte in ihrer Begrüßungsrede die Vorsitzende des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks. Maren Schoening fügte hinzu: 6 Monate nach dem Tod des 20-jährigen Mannes geschah das historische Paneuropäische Picknick.
6 Monate vor dem Picknick war es so, wer fliehen wollte, setzte sein Leben aufs Spiel. In dieser Situation haben die Ungarn einen unfassbaren Mut gezeigt
Die Vorsitzende wandte sich an die anwesenden Jugendlichen, und sagte: während sie heute frei entscheiden können, wo sie leben wollen, war dies damals für die Menschen in Ost-Deutschland nicht möglich.
„600 DDR-Bürgern bedeutete das Picknick den Weg in die Freiheit.“
Schoening betonte: die Organisatoren des Picknicks und die Zeitzeugen sind heute hier, und „wir sind stolz und dankbar ihnen, dass sie den Jungen zur Verfügung stehen“.
Schließlich fügte die Vorsitzende hinzu, sie hoffe, dass die Veranstaltung der Vertiefung der deutsch-ungarischen Beziehungen dienen werde und in den drei Tagen viele deutsch-ungarische Freundschaften geboren würden.
Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung betonte in seiner Ansprache, dass ein freundschaftliches Nachbarschaftstreffen in 1989 sich zu einem historischen Ereignis entwickelte. Mehrere Tausend Ostdeutschen haben die Gelegenheit genutzt, vom Sozialismus endgültig entkommen zu werden. Spengler fügte hinzu:
das Paneuropäische Picknick war ein wichtiger Schritt für die Wiedervereinigung Deutschlands sowie ein Meilenstein für die Beendigung des kalten Krieges
Der Vorsitzende betonte: er wolle heute auch an vielen Menschen in Österreich erinnern, die bei der Flucht der Ost-Deutschen geholfen haben sowie ihre ersten Schritte in die Freiheit begleitet haben.
Am ersten Tag der Konferenz zum Gedenken des Picknicks wollen die Organisatoren an die geschichtlichen Ereignisse erinnern und am zweiten Tag die gemeinsame Entwicklung der letzten drei Jahrzehnte in Europa analysieren.