Ungarn und Deutsche pflegen weiterhin eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit in vielen Bereichen wie Verteidigungspolitik und Digitalisierung, sagte Justizministerin Judit Varga am Mittwoch nach Gesprächen in Berlin.
Der 30. Jahrestag der Öffnung der ungarischen Grenzen, der auch den Weg für die deutsche Wiedervereinigung und die Einigung Europas ebnete, „bietet eine gute Gelegenheit zu bemerken, dass unsere Nationen seit Hunderten von Jahren durch enge Freundschaft verbunden sind“, sagte Judit Varga gegenüber den öffentlichen Medien nach einem Treffen mit deutschen Politikern. Sie nahmen zusammen an einem Treffen des Ungarisch-Deutschen Forums teil.
Sie sagte, das Forum sei wichtig, weil es „politische Gegner umfasse, die sich zu Gesprächen zusammensetzen und ihre Differenzen diskutieren“. Zur Migrationspolitik sagte sie: „In der deutschen Mainstream-Politik ist es mittlerweile selbstverständlich, dass der Schwerpunkt auf der Lösung von Problemen vor Ort liegt“ und „gemeinsame Entwicklungsprojekte können erfolgreich zur Verhinderung von Migration beitragen“.
Varga betonte die Notwendigkeit von Toleranz in der Migrationspolitik. Ungarn habe niemals andere Länder dafür kritisiert, dass sie eine andere Politik betrieben hätten, die sich aus ihren historischen Traditionen und ihrer sozialen Organisation ergebe.
Varga sagte schließlich, das negative Image, das sich in der deutschen Presse über die ungarische Flüchtlingspolitik entwickelt habe, sei auf „systemische Probleme“ in den deutschen Medien zurückzuführen.
(Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)