Am 6. Januar erinnern wir uns an die drei Erscheinungen Jesu, an das „Sichtbarwerden“ seiner Göttlichkeit: in der Anbetung durch die Sterndeuter, bei seiner Taufe im Jordan und durch das von ihm bei der Hochzeit zu Kana bewirkte Wunder der Verwandlung von Wasser in Wein. Es gibt in Ungarn zahlreiche Bräuche, die zu diesem Festtag geknüpft sind. Auch die Karnevalszeit beginnt schon an diesem Tag, am Tag der Heiligen Drei Könige.
Ursprung des Festes
Dreikönigstag stammt aus mehr als tausend Jahren, es wurde zuerst im Osten und später auch im Westen gefeiert. Die katholische Kirche erinnert sich an die drei Erscheinungen Jesu, an das „Sichtbarwerden“ seiner Göttlichkeit: in der Anbetung durch die Sterndeuter, bei seiner Taufe im Jordan und durch das von ihm bei der Hochzeit zu Kana bewirkte Wunder der Verwandlung von Wasser in Wein.
Spätestens im 2. Jahrhundert entstand in der Ostkirche das christliche Epiphanias- oder Theophaniefest, das bis zum 4. Jahrhundert das alte Ritual des Kaiserkultes überlagert hatte. Nach der konstantinischen Wende gingen einige Elemente des vorchristlichen Epiphaniaskultes, sofern sie sich auf Christus übertragen ließen, in die Liturgie ein. Am 6. Januar wird der Geburt Jesu mit der Verehrung durch die jüdischen Hirten, der Anbetung der Weisen (Mt 2 EU), seines kindlichen Wirkens bis zu seiner Taufe im Jordan (Mt 3,13–17 EU) und seines ersten Wunders bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1–11 EU) gedenkt.
In den evangelischen Kirchen werden die darauf folgenden Sonntage als Sonntage nach Epiphanias gezählt; die katholische Kirche feiert am Sonntag nach Erscheinung des Herrn das Fest der Taufe des Herrn, mit dem der Weihnachtsfestkreis endet. Nur im Lesejahr C nach der Leseordnung der katholischen Kirche wird das dem Fest ursprünglich zugehörige Evangelium der Hochzeit zu Kana am Sonntag nach Taufe des Herrn gelesen.
Im Laufe der Zeit wurde die Bedeutung des Festtags im Osten und im Westen ganz unterschiedlich. Im Osten war es der Festtag der Taufe Jesu und im Westen der Tag des Besuchs der Weisen bei dem Christkind.
Ungarische und ungarndeutsche Bräuche
Am Dreikönigsfest, am 6. Januar, zieht in ländlichen Gegenden der Pfarrer mit dem Kantor und einigen Ministranten auch heute noch durchs Dorf und weiht nacheinander die Häuser, indem sie über die Eingangstür die drei Buchstaben K+M+B als Namenszeichen der Heiligen Drei Könige und die Jahreszahl mit Kreide zeichnen. Die Zeichen „20†C†M†B†20”, die mit geweihter Kreide an die Tür geschrieben worden sind, stehen für „Christus Mansionem Benedicat” – „Christus segne dieses Haus” – im Jahr 2020. Die Buchstaben lassen sich aber auch auf die Namen der Heiligen Drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, deuten.
In den katholischen ungarndeutschen Dörfern fand früher schon am Vorabend ihres Kalendertages die Wasserweihe statt. Man ließ auch Kreide, Salz, Knoblauch, Brot, mancherorts auch Zucker und Äpfel weihen. Von dem geweihten Wasser nahm jede Familie eine Flasche voll mit nach Hause, dieses wurde dann im Laufe des Jahres zu verschiedenen Zwecken verwendet, wie dem Besprengen des Hauses, des Stalles oder der Toten. Dem Anschreiben der Dreikönigszeichen ging mancherorts das Ausräuchern der Räume, die Einweihung des Hauses voraus. Der geweihte Knoblauch wurde für Krankheitsfälle aufbewahrt, das Salz in der Küche verbraucht und auch unter das Viehfutter gemischt. Die anderen geweihten Lebensmittel wurden von den Familienmitgliedern gemeinsam gegessen.
Am 6. Januar fand auch ein Heischegang der Schuljungen statt. Drei als Könige aus dem Morgenland verkleidete Jungen zogen mit einem Stern von Haus zu Haus und trugen ihr Lied von der Geschichte der Dreikönige vor. Sie wurden dafür mit Nüssen, Süßigkeiten oder mit Geld beschenkt.
Dieser Brauch ist sowohl auf deutschem Sprachgebiet als auch bei den Ungarn seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
(Via: zauberhaftes-ungarn.de, wikipedia.org, sulinet.hu, femina.hu, mek.oszk.hu, Beitragsbild: Thomas B. – Pixabay )