Der ungarische Fitness-Guru und Unternehmer Norbert Schobert hat auf seiner offiziellen Facebook-Seite ein Live-Video gepostet, in dem er den Zusammenhang zwischen Scheidungen und Verfettung der Frauen beleuchtet. Seit der Veröffentlichung des Videos reagierten Prominente, die ganze ungarische Öffentlichkeit und sogar Politiker von allen politischen Seiten und verurteilten Schoberts „schändliche“ Äußerungen. Artikel geschrieben von Fanni Kaszás – Hungary Today, übersetzt von Ungarn Heute.
Laut Schobert verderben Frauen die Ehe nach der Geburt, weil sie das Übergewicht nicht verlieren, das sie während der Schwangerschaft zugenommen haben. Er behauptete, dass es weniger Scheidungen geben würde, wenn Frauen nach der Geburt Gewicht verlieren würden. Er sagte, dass es keine Überraschung ist, wenn ein Mann seine Frau sexuell nicht mehr begehrt, wenn die Frau nach der Schwangerschaft mit „dröhnenden Tritten“ im Schlafzimmer ankommt.
Seitdem veröffentlichte Schobert zwei weitere Videos und ging zu dem Fernsehsender ATV, um mit Éva Szentesi, Schriftstellerin und Aktivistin für Krebsaufklärung, zu diskutieren. Schobert sagte, er würde sich bei niemandem entschuldigen, und er wollte, dass seine „Rede“ eine „Kommunikations-Atombombe“ werde. Die Sängerin und Mutter Gabi Tóth reagierte in einem Video in den sozialen Medien, während ihr Ehemann, Küchenchef Gábor Krausz, ebenfalls den Fitness-Guru kritisierte. Zu ihnen gesellten sich mehrere andere „Influencer“ und Prominente.
Politiker aller Parteien nahmen ebenfalls an der Debatte über das Video des Fitness-Gurus teil. Der Fidesz-Politiker László Kucsák hat auf Facebook ein Foto gepostet, auf dem er Schoberts Behauptungen verurteilt und erklärt, dass er seine Frau so liebt, wie sie ist.
Die Regierungsseite wurde auch von Nacsa Lőrinc (KDNP-Christdemokraten) gestärkt, er schrieb, Schobert müsse sich zumindest entschuldigen. Er zitierte den Neurologen und Psychiater Viktor Frankl:
Lieben heißt, den anderen Menschen so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat
Mitglieder der Jobbik-Partei, János Bencsik und Tamás Sneider, reagierten ebenfalls in langen Facebook-Beiträgen. Bencsik meint sogar, die Menschen sollten Schoberts Produkte boykottieren.
Péter Ungár (grüner Partei LMP) hat ebenfalls auf Facebook gepostet, was größtenteils der Meinung von Bencsik entspricht.
Neben Politikern, Prominenten und der Öffentlichkeit reagierten auch viele Unternehmen auf Schoberts Rede über Frauen und Mütter. Coca-Cola war der erste, der eine witzige Marketingkampagne herausbrachte, die auf Schoberts Meinung aufbaute und sagte: „Wenn es dir gefällt, wünschst du es in jeder Form.“
Das schwedische Möbelunternehmen IKEA veröffentlichte auch einen Post, in dem es hieß, ihre Möbel seien „in jeder Form liebenswert“.
Die süßeste Reaktion kam vom Budapester Zoo, der ein Foto von seiner Elefantenfamilie gepostet hat. Angele hat vor ein paar Monaten ihr Elefantenbaby zur Welt gebracht und auf dem Post stand: „Ich liebe dich, Angele, obwohl du so groß bist wie ein Elefant.“
(Artikel geschrieben von Fanni Kaszás – Hungary Today, übersetzt von Ungarn Heute, Beitragsbild: Norbi Update Facebook)