Die Polizei erhob Anklage gegen zwei Personen wegen Verbreitung von Fakenews, wonach Personen im Budapester Bahnhof Keleti an Coronavirus ums Leben gekommen seien.
Den beiden Verdächtigen, einem Mann und einer Frau, wurde vorgeworfen, die Öffentlichkeit gefährdet zu haben, teilte das Nationale Polizeipräsidium am Samstag auf seiner Website mit.
Zahlreiche ungarischsprachige Websites haben behauptet, dass mehrere Menschen in Ungarn mit Coronavirus infiziert wurden. Die Abteilung für Cyberkriminalität der Nationalen Untersuchungsbehörde (NNI) hat festgestellt, dass Dutzende von Facebook-Seiten mit demselben Netzwerk von Websites verknüpft sind, die „Angstgeschichten“ teilen.
Die Inhalte sind als „Clickbait“ für Werbezwecke konzipiert und haben laut Untersuchung Hunderttausende von Nutzern erreicht. Am Freitag überfielen NNI-Detektive verschiedene Standorte und beschlagnahmten technologische Ausrüstung.
Die Verbreitung sogenannter Fakenews ist ein weltweites Problem. Ein Faktencheck der Nachrichtenagentur afp konnte etwa zeigen, dass Berichte aus mehreren Regionen in Frankreich über angebliche Coronaviruserkrankungen gefälscht waren – die Verbreiter dieser Falschmeldungen nutzten dafür gefälschte Fotos von Nachrichtenseiten realer Medien, um ihre Behauptungen als echt auszuweisen.
Ebenfalls als gefälscht nachweisen konnte der afp-Faktencheck ein tausendfach auf Facebook angesehenes Video, das angeblich einen Markt in der als Zentrum des Coronavirus geltenden chinesischen Stadt Wuhan zeigte. Auf dem Video waren Fledermäuse, Ratten, Schlangen und verschiedene Fleischsorten zu sehen, die dort verkauft wurden – die Aufnahmen stammten allerdings aus dem Jahr 2019 von einem Markt in Indonesien. Via: aerzteblatt.de
Unterdessen fühlen sich die sieben Ungarn, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus in einem Budapester Krankenhaus unter Quarantäne gestellt wurden, gut, müssen aber vorerst isoliert bleiben, sagte János Szlávik, Leiter des Nationalen Instituts für Hämatologie und Infektologie.
(Via: mti.hu, aerzteblatt.de, Beitragsbild: Illustration – MTI – György Varga)