Premierminister Viktor Orbán hat die Unterstützung der Regierung für Wirtschaftsakteure zugesagt, die durch das neue Coronavirus Verluste erleiden.
Der ungarische Premier verwies auf einen neuen Aktionsplan zum Schutz der Wirtschaft und forderte die Industrie- und Handelskammer (MKIK) auf, bis Ende April Rückmeldungen aus der Wirtschaft zu sammeln, bei welchen Sektoren Schwierigkeiten auftreten dürften.
Orbán sagte,
Anstatt pauschale makroökonomische Maßnahmen einzuführen, würden bestimmte Sektoren wie der Tourismus gezielte Hilfe benötigen, und die Regierung sei bereit, die angemessenen finanziellen Bedingungen zu schaffen
Die Budgets für dieses und das nächste Jahr werden neu formuliert, um zusätzliche Milliarden Euro zu berücksichtigen, die für wirtschaftliche Stimulationsmaßnahmen benötigt werden, fügte er hinzu. Die Lösungen müssen darauf ausgerichtet sein, dass der wirtschaftliche Abschwung nicht mit dem der Wirtschaftskrise 2008-2009 übereinstimmt, sagte er und fügte hinzu, dass Ungarn seinen Wachstumsvorteil gegenüber der EU beibehalten muss.
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Orbán sagte, dass Vorbereitungen für eine globale Pandemie getroffen werden müssen, und fügte hinzu, dass „jeder seine Komfortzone verlassen muss“.
Er sagte, „psychologische Unsicherheit“ aufgrund des Fehlens eines Impfstoffs für das neue Coronavirus sei hier, um zu bleiben, und dies würde eine „defensive Haltung“ hervorrufen, die die Wirtschaftstätigkeit beeinflusst.
China, fügte er hinzu, brauchte 5-6 Monate, um das Virus zu verlangsamen, was für Europa bedeuten würde, dass die Epidemie bis zum Höhepunkt der Touristensaison im Juli andauern würde. Ein größerer wirtschaftlicher Abschwung sei daher für jene Länder wahrscheinlich, die stärker vom Tourismus abhängig sind als andere, fügte er hinzu.
Darüber hinaus bringt der Brexit industriepolitische Überlegungen mit sich, sagte Orbán. Der damit verbundene Fallout enthielt Elemente, die den Wettbewerbsvorteil Ungarns stark beeinträchtigen könnten, fügte er hinzu. Unter den Erfolgen verzeichnete Orbán seit 2012 anhaltende Defizite von unter 3 Prozent des BIP, während die Staatsverschuldung auf 66 Prozent des BIP gesenkt wurde. Er sagte, dies würde bald unter 60 Prozent fallen. Orbán lobte die Geldpolitik der ungarischen Zentralbank und sagte, dass die Ausgaben für den Schuldendienst 2019 im Vergleich zu 2012 um 900 Milliarden Forint gesunken seien.
(Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)