Das erste vollständige ungarische Coronavirus-Genom wurde von der Virologischen Forschungsgruppe des Szentágothai-Forschungszentrums der Universität Pécs und der Bioinformatik-Forschungsgruppe erfolgreich sequenziert. Der Virologe Ferenc Jakab, Leiter des Zentrums, betonte, dass dies ein wichtiger Meilenstein für die weitere ungarische und internationale Forschung sei. Artikel von Fanni Kaszás – Hungary Today.
Jakab fügte hinzu, dass das Ziel der Forschung darin besteht, „weitere Kenntnisse über das Virus zu erlangen, wobei der Schwerpunkt auf der Untersuchung seines Pathomechanismus und seines Vermehrungsmechanismus, der Erforschung möglicher Präventionsschritte sowie der Entwicklung wirksamer Medikamente und Impfstoffe in der Zukunft, gesetzt wird.“ Laut dem Professor zeigt das aktuelle Ergebnis auch, dass diese Art der Zusammenarbeit den Erfolg bringen kann, der bei der Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie erforderlich ist.
Laut der Universität verarbeitete die von Gábor Kemenesi geleitete Gruppe als ersten Schritt die Probe aus dem Pharyngeal-Exsudat eines infizierten ungarischen Patienten gemäß den internationalen Protokollen. Anschließend definierten die Mitglieder des Labors für Genomik und Bioinformatik des Zentrums, Péter Urbán und Gábor Endre Tóth, das Genom des Virus mithilfe von Sequenzierungstechnologien der nächsten Generation. Dr. Róbert Herczeg, Mitglied der Forschungsgruppe führte die Verarbeitung und Analyse der großen Datenmenge durch.
Coronavirus in Ungarn isoliert: Impfstoff-Versuche können anfangen
Die enge Zusammenarbeit der Forschungsgruppen und das entwickelte Verfahren ermöglichen es, den gesamten Workflow in Ungarn auch bei weiter identifizierten positiven Proben im Szentágothai-Forschungszentrum der Universität Pécs so schnell wie möglich durchzuführen.
In einem Facebook-Beitrag schrieb „Virológia Pécs“ auch über den wahrscheinlichsten Ursprung der ersten ungarischen Coronavirus-Genome. Wie sie sagten, bieten die Genome des Virus eine Fülle von Informationen für Forscher und ermöglichen es ihnen, den „Stammbaum“ des Virus zu untersuchen. Jede einzelne Mutation, die das aus China stammende Virus bei verschiedenen Menschen an verschiedenen geografischen Orten ansammelt, kann als eine Art Abdruck verwendet werden, falls sie erklären möchten, woher es stammt.
Dem Post zufolge zeigen die Ergebnisse vorerst, dass die bekannten Sequenzen in Ungarn aus den Schwerpunkten Westeuropas stammen. Hintergrunddaten zufolge sind Proben aus den Niederlanden, der Schweiz und Spanien die engsten Verwandten der ungarischen Viren.
(Via: Fanni Kaszás – Hungary Today, Beitragsbild: Michal Jarmoluk – Pixabay)