In diesem Jahr ist Ostern wirklich wörtlich die Auferstehung und Rückkehr zum (hoffentlich) normalen Leben. Es ist schmerzhaft, dass in diesem Jahr die größten Feiertage nicht mit festlichen Gottesdiensten gefeiert werden, aber man kann, wenn man will, die Botschaft der Auferstehung auch in Zeiten der Coronakrise erleben. Die Ungarische Bischofskonferenz bietet an Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag Videobotschaften zum Nachdenken und zahlreiche Gemeinden haben Online-Gottesdienste in dieser Zeit.
Auch Ungarn setzte Mitte März die öffentlichen Messen aus. Demnach gibt es ab dem 22. März keine Messen mit Gläubigen mehr, davon ausgenommen sind Beerdigungen, die auf „einfache und rasche Weise“ zelebriert werden sollen. Auch in dieser „extrem außergewöhnlichen Situation“ gelte, dass Gläubige in dem Fall, in dem sie nicht an der Heiligen Messe teilnehmen können, „angemessene Zeit dem Gebet widmen“ sollten. Zu den angebotenen Möglichkeiten gehöre auch die virtuelle Teilnahme an der Heiligen Messe, die jeweils an Sonn- und Feiertagen im staatlichen Fernsehen übertragen werde. Besonders wichtig ist es in der „Heiligen Woche“, wobei der Urgrund unseres Glaubens gefeiert wird: die Auferstehung Jesu Christi.
Der Palmsonntag ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor Ostern. Mit ihm beginnt die Karwoche. Die Große Woche bzw. Heilige Woche der katholischen Tradition umfasst darüber hinaus auch Ostern. Am Palmsonntag wird des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem gedacht. An diesem Sonntag wird in der Liturgie am ersten Tag der Heiligen Woche mit Palmweihe und -prozession das Gedächtnis des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem gefeiert, als Christus auf einem Esel in Jerusalem einzog und ihm mit Palmwedeln als Messias gehuldigt wurde, bzw. das Evangelium von der Passion Christi entsprechend der Leseordnung aus einem der synoptischen Evangelien gelesen. Die Heilige Woche beinhaltet die Feier des messianischen Einzugs Jesu Christi in Jerusalem am ersten Tag, die drei österlichen Tage mit der Messe vom letzten Abendmahl und dem Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu mit der Feier der hochheiligen Osternacht am achten Tag der heiligen Woche.
Spirituelle Reise im virtuellen Raum – Online-Palmsonntag in Debrecen
Die Pfarreiengemeinschaft in Debrecen stellte im Internet auch den Kreuzweg in Bild und Ton ins Netz. So konnten Gläubige den Kreuzweg online gehen. Die spirituelle Reise wurde mit Hilfe von Vertretern der unterschiedlichen Konfessionen geführt, in Form von Videobotschaften.
Wallfahrt nach Máriagyűd „sine populo“
In Máriagyűd finden an jedem Marien-Tag und anlässlich eines großen katholischen Feiertags 25 bis 27 Mal „Kirmes“ statt. Die Zahl der Pilger, die jedes Jahr hierher kommen, wird auf fünfhunderttausend geschätzt. 1006 soll von der Abtei Pécsvárad bei einer Quelle in der Nähe der alten Römerstraße Osijek-Pécs eine erste Kapelle gebaut worden sein, in der eine Marienstatue aufgestellt wurde. 1148 wurde hier eine Kirche errichtet. Die Barockkirche wurde im 18. Jahrhundert erbaut und bekam den Titel „Basilika“ vom Papst Benediktus in 2008. Auch in diesem Jahr läuteten die Glocken am Palmsonntag, aber die Kirche blieb leer.
Bewegendes Video von Mitgliedern der „Regnum Christi Gemeinde“
Priester, geweihte und weltliche Mitglieder der Regnum Christi Gemeinde haben ebenfalls einen gemeinsamen Gesang aufgenommen: Sie singen Josh Grobans Lied „You Raise Me Up“. Es gibt nichts Wichtigeres, als Gott in unserem Leben zu bemerken, der im Sturm an unserer Seite ist. Das Video beginnt mit einer kurzen Wiedergabe der Rede von Papst Franziskus am 27. März.
Mit einem lustigen Video richteten die Mönche von Pasarét Appell an Alle: Bleib bitte zu Hause!
In der Woche vor Ostern – der Karwoche – gibt es mehrere Online-Zeremonien. Das ungarische katholische Portal „Magyar Kurír“ hat diese gesammelt, die Liste finden Sie hier.
(Beitragsbild: Ein katholischer Pfarrer in Szeged, hält eine Messe vor den Porträts der Gläubigen, Via: MTI – Tibor Rosta)