Die landesweit erscheinende Tageszeitung des linken Spektrums zeigt sich um die unterprivilegierten Kinder besorgt, die seit Mitte März keinen Zugang mehr haben zu irgendeiner Form öffentlicher Bildung und Erziehung. – Eine Presseschau von Budapost.
Judit N. Kósa bezweifelt, dass die Umstellung auf internetgestützten Unterricht die herkömmlichen Schulformen substanziell ersetzen könne. Allerdings lasse die Epidemie den Behörden gar keine andere Wahl als den Umzug ins Netz, räumt die Kommentatorin in Népszava ein. Es sei auch nicht möglich gewesen, sich auf einen derartigen Notfall angemessen vorzubereiten.
Für problematisch hält die Autorin jedoch die Tatsache, dass in Gegenden, deren Bewohner in extremer Not leben würden, eine digitale Schulbildung absolut unmöglich sei, denn die Haushalte verfügten in der Regel weder über einen Computer und in vielen Fällen noch nicht einmal über einen Stromanschluss. Etwa eines von fünf – und nicht, wie von den Behörden behauptet, eins von zwanzig – Grundschulkindern zählt Kósa zu dieser Kategorie.
Fünf Wochen reichten natürlich nicht aus, um solch riesige Probleme zu lösen, aber sie hätten genügen müssen, um zumindest diejenigen Schüler herauszufiltern, die nach dem Ende der Pandemie eine ernstzunehmende Unterstützung benötigen würden, notiert Kósa.
(via budapost.de, Beitragsbild: MTI/Vajda János)