István Hollik, Kommunikationsdirektor der Regierungspartei sagte, dass der Oberbürgermeister, Gergely Karácsony sich an das Gesetz halten sollte. Menschliche Leben hängen davon ab, was Karácsony tut, fügte er noch hinzu.
Der Kommunikationsdirektor sagte auf einer Pressekonferenz, es sei schockierend und traurig, dass die Budapester Gemeinde, die das Pflegeheim (Pesti út) betreibt, die gesetzliche Anforderung, dass ein Arzt jederzeit auf dem Gelände sein sollte, nicht eingehalten habe. Bei der Kontrolle des Altersheimes am Dienstag wurde der für das Seniorenheim zuständige Hausarzt nicht gefunden.
Karácsony: Coronavirus betroffenes Seniorenheim hat ordnungsgemäß funktioniert
Hollik bestand darauf, dass das Pflegeheim jetzt das Herzstück der Epidemie in Ungarn ist. Mehr als die Hälfte der fast 500 Einwohner wurden infiziert, während Dutzende gestorben sind. Regierungsinspektionen haben das Manko mehrfach gezeigt, doch der Bürgermeister hat es konsequent bestritten, fügte er hinzu.
Karácsony sollte alle Gesetze einhalten, anstatt Dokumente in sozialen Medien zu veröffentlichen, fügte er noch hinzu.
Karácsony hat noch am Mittwoch in seinem Facebookpost geschrieben:
Es wäre ein großes Problem gewesen, wenn der Hausarzt im Haus gewesen wäre, da er gerade in staatlicher Quarantäne ist. Unabhängig davon ist die medizinische Versorgung der Einwohner gesichert. Am Dienstag wurden die Einwohner und Mitarbeiter des Pflegeheimes nach dem Auftrag der Hauptstadt erneut getestet.
Auf die Frage eines Journalisten antwortete der Kommunikationsdirektor, dass die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie wirksam sind, und diese mit internationalen Vergleichsdaten bestätigt sind. In Bezug auf die Bevölkerung gibt es hier weit weniger Todesfälle als im europäischen Durchschnitt, fügte er hinzu.
(Editor: obwohl die relativen Zahlen darauf hinweisen, dass die Letalität in Ungarn derzeit mehr als 10% beträgt, während zB. in Österreich diese Prozentzahl bei 3,7 liegt mit dem Wissen, dass es in unserem Nachbarland 6 mal mehr Infizierte gibt, und 2 mal mehr Patienten verstorben sind. Die Tödlichkeit auf dem europäischen Kontinent ist durchschnittlich 9%. Diese Daten zeigen darauf, dass man mit mehr Test auf einen realistischeren Wert kommen könnte.)
(via MTI, Beitragsbild: MTI/Bruzák Noémi)