Der Start des geplanten BMW-Werks in Ungarn werde um mindestens ein Jahr verschoben, und auch sonst komme jede Investition und jedes Projekt auf den Prüfstand, sagte BMW-Chef Oliver Zipse nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des Unternehmens im ersten Quartal.
“Da für uns immer die erwartete Nachfrage relevant ist, werden wir zum Beispiel die Inbetriebnahme des Werks Ungarn um ein Jahr verschieben”, sagte Vorstandschef Oliver Zipse am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen. “Grundsätzlich stellen wir in der aktuellen Situation alle Projekte noch einmal auf den Prüfstand.” Dazu zählten sowohl Bauprojekte als auch Produktentscheidungen. Finanzvorstand Nicolas Peter sagte, außer dem Werk in Ungarn werde BMW weitere Projekte verschieben.
Der Bau des 1-Milliarden-Euro-Werks in Debrecen sollte im Frühjahr beginnen. Das Werk wird rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigen und eine Kapazität von rund 150.000 Fahrzeugen pro Jahr haben.
Außenminister Péter Szijjártó kommentierte die Entscheidung und sagte, BMW sei weiterhin dem Werk in Debrecen verpflichtet.
Wir hatten heute auch Gespräche mit den Führungskräften des Unternehmens und sie versicherten uns, dass sie sich natürlich weiterhin für den Bau des Werks in Debrecen engagieren
sagte er in einem Facebook-Beitrag.
https://www.facebook.com/szijjarto.peter.official/posts/164137315078827
„Nächsten Freitag werde ich mich persönlich mit den neuen Managern des Werks und den Verantwortlichen des Projekts treffen, die nach Debrecen kommen“, fügte er hinzu.
Finanzchef Nicolas Peter: „Das zweite Quartal wird negativ sein“
Im April seien die Verkaufszahlen um 44 Prozent eingebrochen, meinte Vorstandschef Oliver Zipse.
Der Weg aus der Coronakrise werde länger dauern als gedacht. Die Lage sei extrem volatil und ändere sich dauernd. Das wirtschaftliche Umfeld dürfte sich erst zwischen Juli und September wieder zu stabilisieren beginnen. Der Absatz und der Jahresgewinn vor Steuern „werden deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen“, sagte Zipse. „Die Situation bleibt ernst.“
(Via: mti.hu, wienerzeitung.at, Beitragsbild: Péter Szijjártós Facebook-Seite)