Der Bund Ungarischer Organisationen in Deutschland hat einen Brief an das Karlspreisdirektorium geschickt, in dem der Vorstand gegen die Verleihung des Karlspreises an Klaus Iohannis, dem rumänischen Präsidenten protestiert. Am 29. April 2020 hat Klaus Iohannis in einer öffentlichen Rede der Sozialdemokratischen Partei Rumäniens vorgeworfen, sie würden gemeinsam mit dem Demokratischen Verband der Ungarn in Rumänien im Geheimen dafür kämpfen, Siebenbürgen den Ungarn „zu überlassen“.
Das Karlspreisdirektorium hat den Staatspräsidenten Rumäniens, Klaus Iohannis, als Karlspreisträger für das Jahr 2020 ausgewählt, u.a. mit der Begründung, dass er „ein großer Streiter für Fairness, den Schutz für Minderheiten und kulturelle Vielfalt“ sei.
Der Vorstand des Bundes Ungarischer Organisationen in Deutschland schrieb in einem Brief an das Karlspreisdirektorium, dass „die hetzerische Entgleisung des Staatsoberhauptes gegen die ungarische Minderheit und ihre angeblichen Unterstützer sowie gegen das Nachbarland Ungarn stark an die im Großen und Ganzen für überwunden geglaubte nationalistische Rhetorik des 20. Jahrhunderts erinnert und ist nicht geeignet, das harmonische Zusammenleben der Völker in Rumänien zu fördern.“
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Laut dem Bund wolle damit Iohannis nationalistische Wählerschichten für sich zu gewinnen. Und seine Äußerungen würden „für unnötige diplomatische Irritationen sorgen“, und „die Stabilität der ganzen Region gefährden“.
Nach der Auffassung der Vertreter der Organisation sei das Verhalten des rumänischen Staatspräsidenten des Karlspreises unwürdig, demnach protestieren sie dagegen.
Ungarische Landesverbände im Westeuropäischen Dachverband (NYEOMSZSZ) aus folgenden Ländern haben sich dieser Protestnote angeschlossen:
Estland, Frankreich, Lettland, Niederlande, Österreich, Schweden.
(Beitragsbild: MTI/EPA/Román elnökség/Dragos Asaftei)