Der Budapester Stadtrat wird eine Entscheidung der Regierung anfechten, die verhindert, dass sich ein Obdachlosenheim im Rathaus errichtet werden könnte, sagte Bürgermeister Gergely Karácsony. „Wir werden sicherlich die Entscheidung anfechten, die Unterkunft öffnen und die Obdachlosen nicht nur vor der Epidemie schützen, sondern auch vor denen, die eine unsensible und herzlose Politik vertreten“, sagte er auf Facebook.
Die ungarische Regierung hat es dem Bürgermeister verboten, Obdachlose während der Corona-Pandemie in einem leerstehenden Teil des Rathauses unterzubringen. Karácsony hatte dies noch Anfang Mai angekündigt.
Die Regierung argumentiert das Rathaus liege in einem als Weltkulturerbe anerkannten Gebiet, daher dürfe es hier keine Unterkünfte geben.
Karácsony nannte die Entscheidung herzlos und kündigte Widerspruch an.
Obdachlose seien in der ersten Phase der Epidemie erfolgreich vor einer Infektion geschützt worden, doch jetzt seien Vorbereitungen für eine mögliche zweite Welle erforderlich, sagte Karácsony.
(Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)