Da die „Freunde von Ungarn Stiftung“, Herausgeber unseres Nachrichtenportals „Ungarn Heute“, sich ihrem 10-jährigen Jubiläum nähert, haben wir beschlossen, mit den Gründern der Organisation eine Interviewreihe zu starten. Eine von ihnen ist Éva Marton, die weltweit bekannte ungarische Opernsängerin. Wir warfen mit ihr einen Rückblick auf die letzten 10 Jahre der Organisation und sprachen mit ihr über die Probleme und Herausforderungen der heutigen Zeit, vor denen Ungarn und die Welt im nächsten Jahrzehnt stehen werden.
Wie würden Sie als einer der Gründer der „Freunde von Ungarn Stiftung“ die Aktivität der Organisation in den ersten 10 Jahren ihres Bestehens bewerten? Inwieweit wurden die Ziele der Gründer erreicht?
Als Opernsängerin bin ich seit 1972 um die Welt gereist, aber es gab eigentlich keinen Ort, an dem ich keine Landsleute angetroffen hätte und mit ihnen Kontakt aufgenommen hätte. Die vor genau 10 Jahren gegründete „Freunde von Ungarn Stiftung“ dient auch dazu, dass das Karpatenbecken als „Urheimat“ dieser in der Welt verstreuten Landsleute sie zusammenbringt und den Kontakt zu ihnen pflegt.
Meiner Meinung nach sind wir auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen.
Wie wird die Welt in 10 Jahren aussehen und welche Rolle werden die Ungarn dabei spielen?
Ich denke, dass sich darüber schon viel klügere Leute als ich den Kopf zerbrochen haben. Leider kann man nicht sagen, dass die unterschiedlichen Meinungen bisher „rosige Aussichten“ für die Zukunft zeichnen. Ich halte jedoch die Worte von Premierminister Viktor Orbán für ein Leitprinzip, wenn ich an die Zukunft denke: „Kein Ungar ist allein!“. Meiner Meinung nach müssten wir noch mehr daran arbeiten, Beziehungen weiter aufzubauen und sie regelmäßig zu pflegen.
Ich halte es für sehr wichtig, die jüngere Generation in diese Arbeit einzubeziehen, damit unsere Ungarn der zweiten und dritten Generation auf der ganzen Welt nicht „verschwinden“. Zum Beispiel durch die Organisation von Sommercamps in Ungarn speziell für junge Menschen ungarischer Herkunft, die in der ganzen Welt leben.
Hier könnten sie Zeit mit Gleichaltrigen aus ihrem Heimatland verbringen.
Was ist für Sie die größte Herausforderung, vor der die Menschheit heute steht? Wie wird die Menschheit auf die Herausforderung reagieren und wie wird sie die Welt verändern?
Um mich kurz zu fassen: Ich möchte nicht nur „große Worte“ hören, sondern es sollte viel mehr eine wirkliche Auseinandersetzung mit Themen wie dem Klimawandel, Migration oder demografischen Trends geben. Ich finde das Sprichwort sehr passend: „Jeder sollte vor seiner eigenen Tür kehren!“ Ein sehr schönes und bescheidenes Beispiel dafür ist, wie unsere Regierung versucht, diese Probleme zu lösen.
(Beitragsbild: MTI – Barnabás Honéczy)