Der Währungsrat der Nationalbank von Ungarn (MNB) hat unerwartet und optimistisch beschlossen, den Leitzins um 15 Basispunkte auf 0,75% zu senken. Infolgedessen schwächte sich auch der Forint ab und fiel bei 350,85 HUF/EUR auf ein Monatstief. Vier Jahre lang hatte die Notenbank den Leitzins bei 0,90% gehalten.
Es war im Mai 2016, als der MNB den Leitzins zuletzt senkte und ihn seitdem unverändert bei einem historisch niedrigen Wert von 0,9% beließ.
Die Gründe und Hintergründe für die Entscheidung beleuchteten auf einer Online-Pressekonferenz Notenbankpräsident György Matolcsy. „Nach Einschätzung des Währungsrates haben sich die Inflationsaussichten aufgrund starker Desinflationseffekte anhaltend nach unten verschoben, während die ungarische Wirtschaftsleistung in diesem Jahr wahrscheinlich verhaltener sein wird als früher erwartet.“
Um die Preisstabilität aufrechtzuerhalten und die Erholung des Wirtschaftswachstums zu unterstützen, hielt der Währungsrat eine allgemeine Feinabstimmung der Zinsbedingungen für notwendig
Laut Notenbank weisen die Inflationsaussichten nachhaltig nach unten und die Deflationseffekte werden sich in den kommenden Quartalen weiter verstärken.
Darüber hinaus ist die MNB offenbar vorsichtiger mit den BIP-Erwartungen umgegangen. Sie erwarten, dass die Auswirkungen der Pandemie im zweiten Quartal am stärksten sein werden, wonach eine Erholung eintreten würde.