Der ungarische Staat hat noch vor Ausbruch der Corona-Krise Abstand von einem Gigaprojekt genommen, mit dem für knapp 100 Mio. Euro ein großes Hotel, Appartements und ein Ökozentrum mit Vogelbeobachtung und Aussichtsturm auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees (Fertő tó) entstehen sollten – berichtet Budapester Zeitung.
Auf der ungarischen Seite des Sees gibt es nur einen direkten Zugang zum See, bei Fertőrákos. Diese Strecke sollte rigoros ausgebaut werden. Das Tourismusprojekt sah auf einer Fläche von 136.000 Quadratmetern einen Freizeitpark mit mehreren Sportplätzen, ein Hotel, Anlegeplätze für 400 Segelschiffe und 350 Paddelboote sowie 880 Parkplätze vor.
Wie die oppositionelle Wochenzeitung HVG schreibt, hätten sich ungarische Bürger mit Klagen gegen das Projekt an die UNESCO und die EU-Kommission gewandt. Der auf ungarischer Seite noch weitgehend unberührt belassene See gehört zum Welterbe; seinen Schutzstatus begründet zudem die Zugehörigkeit zum Nationalpark Fertő-Hanság. Vermutlich hätte Ungarn auch die Meinung Österreichs zu dem Projekt einholen müssen – so das Portal budapester.hu.
(Via: Budapester Zeitung, hvg.hu, Beitragsbild: sopronmedia.hu)