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Orbán: „Bis zum Kinn bewaffnet warten wir auf die zweite Welle des Virus“

MTI - Ungarn Heute 2020.09.04.

Ungarn „wartet in voller Rüstung auf die zweite Welle der Coronavirus-Epidemie“, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán in seinem wöchentlichen Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender Kossuth Radio am Freitagmorgen.

„Ungarn hatte die wirksamste Strategie zur Vorbeugung gegen das Corona-Virus in Europa “ – so Orbán in einem Interview mit dem staatlichen Kossuth Radio. Der Premier warnte zugleich, dass die möglichen Änderungen nicht zu einer schlimmeren Situation als zuvor führen sollten. Die ungarische Regierung „misst den Erfolg an der Anzahl der geretteten Leben“ und demnach „haben wir die erste Schlacht gewonnen“, sagte der Premierminister.

Schweden, ein Land mit einer ähnlichen Bevölkerungszahl, hat zehnmal so viele Personen verloren wie Ungarn.

„Das ungarische Gesundheitssystem weiß jetzt genau, was im schlimmsten Fall zu tun ist“, sagte Orbán und betonte, dass das Land über eine ausreichende Anzahl von Beatmungsgeräten verfügt. In Bezug auf Tests sagte er, dass Ungarn das Protokoll der Weltgesundheitsorganisation verwendet habe und weiterhin internationalen Standards folgen werde.

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Der Premierminister sprach auch über die jüngsten Einreisebeschränkungen und sagte, „das Virus befindet sich in Ungarn, seine Ausbreitung muss im Land verlangsamt werden und man soll die weiteren Importe verhindern“. Er fügte hinzu, dass eine Regierungssitzung später am Tag „die Details weiter verfeinern würde, um die größtmögliche Freiheit zu erreichen und dabei alle wichtigen Einschränkungen zu beachten“.

In Bezug auf ausländische Kritik an den Maßnahmen sagte er, dass „sie sagen können, was sie wollen … aber in ein paar Tagen werden sie das Gleiche tun, was wir tun“, und argumentierte, dass die Pandemie nicht eingedämmt werden kann ohne Einschränkungen an der Grenze.

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Zur Kritik der Europäischen Union an Ungarn, sagte Orbán, dass „die Bürokraten in Brüssel verstehen müssen, dass die V4-Länder eine intensive Zusammenarbeit in Bezug auf die Epidemie aufgebaut haben“, und fügte hinzu, dass „Ungarn ziemlich sicher ist“ aufgrund vorbeugender Maßnahmen.

Fact

Polen, Tschechen und Slowaken können ins Land einreisen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als fünf Tage ist. Das will die EU-Kommission so nicht akzeptieren.

Schulbeginn

„Die Regierung hat die Schulen während der ersten Welle gesperrt, weil wir einem unbekannten Gegner gegenüberstanden“ so Orbán und fügte jedoch hinzu, dass ähnliche allgemeine Einschränkungen jetzt nicht erforderlich seien, weil das Virus nicht überall präsent sei.

Nach Angaben des Premierministers muss sich die Regierung nun darauf konzentrieren, „unter besonderer Berücksichtigung älterer Menschen Leben zu retten, die notwendigen Bedingungen für Schulen zu gewährleisten und die Wirtschaft anzukurbeln.“

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Im Interview forderte Orbán junge Menschen auf, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, weil „das Leben von Eltern und Großeltern in erster Linie in ihren Händen liegt“.

In Bezug auf das strategische Forum  im sloweinschen Bled, an dem er Anfang dieser Woche teilnahm, sagte Orbán, dass aktuelle, globale Veränderungen bestimmen werden, „wo der Westen, Europa und Mitteleuropa einen Platz in der Welt haben“. Er fügte jedoch hinzu, dass er angesichts der Errungenschaften der polnischen Wirtschaft, erwartet, dass Polen in zehn Jahren „das neue Deutschland Europas“ wird.

(Via: mti.hu, Beitragsbild: MTI)