Die neueste Umfrage der Regierung zu den ersten Lehren der Epidemie ergab, dass „Ungarn funktionieren muss und das Virus das Land nicht lähmen darf“, sagte Premierminister Viktor Orbán am Freitag in seinem regelmäßigen Radio-Interview.
Das Kabinett hat eine Strategie zum Schutz vor der zweiten Welle der Epidemie, die auf den Ergebnissen der Umfrage der Nationalen Konsultation und den Meinungen verschiedener Experten basiert, so der Premier gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Kossuth-Radio.
Er betonte, die Regierung bereite sich auf das genaue Gegenteil der schwerwiegenden Einschränkungen vor, die in der ersten Welle der Epidemie aufgetreten seien, aber wolle natürlich das Leben älterer Menschen schützen.
„Das Ziel ist nicht, dass jeder zu Hause bleibt und das Land zum Stillstand kommt, sondern dass die Funktionsfähigkeit Ungarns geschützt wird“, fügte er hinzu.
Er bat den Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony, seine Aufgaben „mit gebührendem Ernst“ durchzuführen, anstatt „politisch motivierte Briefe zu schreiben“.
Orbán: „Krisenstab sieht keine Notwendigkeit, spezifische Maßnahmen für Budapest einzuführen“
Schulen schließen nicht, Temperaturkontrollen am Schuleingang eingeführt
Der Premierminister betonte, dass das Kabinett nicht vorhat, die Schulen zu schließen, „stattdessen würden Versuche unternommen, die Infizierten zu isolieren“. „Schulschließungen können nur dann erfolgen, wenn die Isolation einer Klasse nicht hilft“ – fügte er hinzu.
Die Regeln für Maskenpflicht könne bei Bedarf erweitert und Temperaturkontrollen an den Schuleingängen eingeführt werden – so der Premier. Darüber hinaus könne jeder kostenlos eine Grippeimpfung erhalten, sagte er und fügte hinzu, dass er in naher Zukunft die Einführung zentral regulierter Preise für Coronavirus-Tests plane.
„Inlandstourismus entwickelte sich besser als je zuvor“
Der Inlandstourismus habe sich in diesem Jahr dank der Maßnahmen der Regierung besser entwickelt als je zuvor, obwohl der Tourismus in Budapest, der auf ausländische Besucher angewiesen sei, zusammengebrochen sei. Aus diesem Grund sollte die Führung der Stadt 50 bis 60 Milliarden Forint (140 bis 168 Millionen Euro) aus über 100 Milliarden Forint Ersparnissen verwenden, die der frühere Bürgermeister István Tarlós gesammelt hatte, fügte er hinzu.
Grenzschließungen: „Brüsseler Bürokraten werden dem Beispiel Ungarns folgen“
Über die umstrittenen Grenzschließungen sagte der Ministerpräsident, dass „Brüsseler Bürokraten“ zunächst nervös auf die Grenzschließungen reagiert hätten. Aber am Ende, fügte er hinzu, würden sie „wie üblich“ dem Beispiel Ungarns folgen.
„Donald Trump hat mich letzte Nacht angerufen“
Der Premierminister erzählte, dass er am Donnerstagabend gerade in seiner Küche gewesen war, als Präsident Donald Trump ihn anrief.
„Wir haben über die Maßnahmen zur Virenbekämpfung gesprochen, über die Präsidentschaftswahlen sowie über die Zusammenarbeit zwischen den USA und Ungarn.“
Orbán betonte, der US-Präsident habe eine besonders enge, fast freundschaftliche Beziehung zu den Führern osteuropäischer Länder, weil das, was er vertrete, gut für Mitteleuropa sei.
„Wir sind mit der deutschen Bundeskanzlerin genauso“ sagte Viktor Orbán. Zum Schluß hat er seine Unterstützung für die Wiederwahl von Donald Trump betont.
(Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)