Zwei rechtsorientierte Kommentatoren betrachten die jüngsten Terroranschläge in Frankreich als Angriffe auf das Christentum und werfen linksliberalen Verfechtern des Multikulturalismus sowie einer offenen Gesellschaft vor, mitschuldig an der Gewalt zu sein, eine Presseschau von Budapost.
Ottó Gajdics von Magyar Nemzet interpretiert die Terroranschläge als den Versuch, das „europäische Ethos“ samt Christentum vom Kontinent auszuradieren. In den Augen des regierungsnahen Kommentators sind die brutalen Morde ein Beleg für die Gefahren offener Gesellschaften. Auf Christen herabschauende „muslimische Massen“ ließen sich nicht integrieren.
Gajdics behauptet weiter, dass die Befürworter des Konzepts der multikulturellen Gesellschaft – gemäß „Soros-Plan“ – den muslimischen Radikalen in die Hände spielen würden. Dies geschehe durch ihr Bemühen um die Schaffung vielfältiger Gesellschaften und die Beseitigung christlicher Symbole aus dem öffentlichen Leben.
„Sozialtechniker, Atheisten und Transvestiten“, die neutrale und tolerante öffentliche Räume schaffen wollten, würden ihre eigene Identität hassen, glaubt Gajdics und fügt hinzu: Trotz ihrer Versuche, Europa der Vielfalt zu öffnen, sei es unwahrscheinlich, dass sie von islamischen Radikalen toleriert würden.
Man sollte Gewalt und Brutalität nicht nur verurteilen, sondern vielmehr auch zur Eindämmung von Meinungen aufrufen, die von Christen, Muslimen und Juden vertretene religiöse Ansichten beleidigen würden, mahnt László Petrin. In einem Kommentar für Magyar Hírlap vertritt der rechtsorientierte Verfasser den Standpunkt, dass die Redefreiheit nicht das Recht auf Blasphemie oder die Verletzung der Menschenwürde frommer Personen beinhalten sollte. Petrin erinnert daran, dass Charlie Hebdo spöttische Karikaturen nicht nur von Mohammed, sondern auch von Jesus veröffentlicht habe.
Weiter wirft er Frankreich das Messen mit zweierlei Maß vor, wenn es das Recht zur Veröffentlichung von Karikaturen verteidige, die blasphemisch seien und religiöse Gefühle beleidigen würden. Petrin ruft ins Gedächtnis, dass im vergangenen Jahrzehnt gegen mehrere Personen Geldstrafen verhängt worden seien. Die Betreffenden hätten auf die Unmenschlichkeit der französischen Besatzung in Algerien hingewiesen, die sich unter anderem in der Enthauptung algerischer Widerstandskämpfer manifestiert habe.
(via Budapost.de, Beitragsbild: MTI/EPA/Reuters/Eric Gaillard)