Premierminister Viktor Orbán äußerte am Mittwoch in einem Interview mit dem kommerziellen Sender TV2 die Hoffnung, dass die Beschränkungen für Familienfeiern, die die Teilnehmerzahl auf zehn Personen begrenzen, bis Weihnachten aufgehoben werden können.
Die Auswirkungen der am Mittwoch eingeführten Beschränkungen gegen die Coronavirus-Pandemie werden in zwei Wochen sichtbar sein, sagte Orbán. „Ich kann nicht früher darauf antworten, aber ich habe große Hoffnung“, sagte er.
Der Premierminister hofft, dass „europäische Staaten mit guten Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Ungarn, Weihnachten befreiter erleben können als es uns momentan möglich ist“.
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In Bezug auf die neuen Beschränkungen sagte Orbán, sie seien maßgeblich für die Gewährleistung der erforderlichen Qualität und Sicherheit der Krankenhausbehandlung. Ohne solche Maßnahmen „würden uns die Ärzte und Krankenschwestern ausgehen“.
Krankenhausbetten, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte sind vorhanden, „und wir haben auch Ärzte, nur nicht genug“, fügte er hinzu. Ohne die Einschränkungen habe das Gesundheitssystem eine 50-prozentige Chance, dem Ansturm der Epidemie standzuhalten. „Mit Einschränkungen liegt diese Chance bei 99,99 Prozent“, erklärte er.
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Die Öffentlichkeit „schien bereit“ zu sein, drakonische Maßnahmen wie eine Ausgangssperre zwischen 20 Uhr und 5 Uhr morgens zu akzeptieren.
Bevor Orbán die Beschränkungen darlegte, hat er die österreichischen Maßnahmen überprüft und sich mit Bundeskanzler Sebastian Kurz beraten. Am Donnerstag werde er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sprechen.
Das ungarische Gesundheitssystem ist in einem „heroischen Zustand“. Das Krankenhauspersonal arbeite über seine Kräfte hinaus.
„Wäre alles so gelaufen wie zuvor, hätten sie nach einer Weile kapitulieren müssen“, sagte Orbán. Mit den Beschränkungen, die ihrer Arbeit helfen sollen, „halten sie dem Druck hoffentlich stand“, fügte er hinzu.
„Wir haben ausgezeichnete Ärzte und Krankenschwestern … aber sie sind auch nur Menschen“, die Anzahl der infizierten Fachkräfte sei „nicht gering“.
Ein Impfstoff gegen Covid-19 sei in Reichweite, und Medikamente zur Linderung der Krankheitssymptome seien verfügbar und würden regelmäßig beschafft. Bisher hat noch kein Impfstoff alle Anforderungen für die öffentliche Verteilung erfüllt.
In der Europäischen Union entwickelte Impfstoffe werden die letzte Hürde im Januar überwinden, und es wird erwartet, dass russische und chinesische Kollegen dasselbe tun, sagte er. Ungarn stehe in Kontakt mit allen drei Ländern.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass von Dezember bis Januar nur kleinere Mengen von beiden Impfstoffen nach Ungarn gelangen würden. „Es wird trotzdem ein Gefühl der Erleichterung geben“.
Eine Person wird wahrscheinlich zwei Impfungen benötigen, um resistent zu werden.
Von den Hunderten Millionen Impfstoffen, die in der gesamten EU benötigt werden, werden im April oder Mai die Ersten verfügbar sein, „und dann werden wir ein Gefühl der Befreiung erleben“, sagte Orbán.
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Der Premierminister erklärte, dass viele die Schließung von Grundschulen und Kindergärten gewünscht haben. Die meisten Menschen seien aber der Ansicht, dass das Land auch bei einer Verteidigung gegen die Epidemie weiter funktionieren müsse, und für Eltern bedeutet das, weiter arbeiten zu können.
Wenn die Kinderkrippen geschlossen sind und Kindergärtner und Grundschüler nach Hause geschickt werden, wäre ein Elternteil gezwungen, zu Hause zu bleiben, erklärte Orbán. „Dies ist etwas, das die meisten Menschen nicht wollen“, sagte er. Andererseits, wenn die Mehrheit diese Lösung irgendwann unterstützen sollte, wird man „eine Möglichkeit finden, sie umzusetzen“.
Orbán sagte, dass er überrascht war, wie viele „Abschiedsversammlungen“ abgehalten worden, bevor die Ausgangssperre in Kraft trat.
Aber die Frage ist, ob diejenigen, die die Regeln besser befolgen können, denjenigen dabei helfen können, welche Schwierigkeiten damit haben,
fügte er hinzu.
In Bezug auf die polizeiliche Überwachung der Ausgangssperre erklärte der Premierminister, dass die Beamten bei der Durchsetzung der Regeln „menschlich, aber massiv“ sein sollten, der Gesetzgeber habe dazu klare Vorschriften erlassen.
Patrouillengruppen werden aus einem Polizisten und einem bewaffneten Soldaten bestehen. Soldaten sind nach der ungarischen Verfassung nicht dazu befugt, Zivilisten zu überwachen, aber dennoch können sie unsere Polizisten unterstützen.
Die Regierung werde im kommenden Monat Hotels, Restaurants und Freizeitunternehmen entlasten. „Das ist nicht die Lösung, aber es hilft ihnen zu überleben“.
Der Premierminister sagte, die Regierung werde bald Maßnahmen ergreifen, die den Unternehmen helfen sollen, über Wasser zu bleiben und in den kommenden Monaten an Stärke zu gewinnen, und fügte hinzu, dass die Hilfe hauptsächlich in Form von Steuersenkungen erfolgen werde.
Wir müssen Unternehmen dabei helfen, über Wasser zu bleiben, damit sie niemanden entlassen müssen und neue Leute einstellen können, die dann für ihre Familien sorgen können“.
Die Regierung verpflichtet sich auch in Zeiten der Krise dem Konzept einer auf Arbeit basierenden Wirtschaft, so der Ministerpräsident.
(Via: MTI, Beitragsbild: MTI/Benko Vivien Cher)