„Die Freunde Ungarns erleben seit langem, wie wenig die Berichterstattung über Ungarn in deutschen Medien von Sachlichkeit und Fairness bestimmt wird. Das gilt umso mehr für den Umgang mit Ungarn in weiten Teilen der deutschen Politik“ sagt Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft gegenüber der Budapester Zeitung. Gerhard Papke wurde außerdem danach gefragt, warum die Kritik an Ungarn in Deutschland in den letzten Monaten massiv zugenommen hat.
Die Deutsch-Ungarische Gesellschaft (DUG) sowie der Bund Ungarischer Organisationen in Deutschland (BUOD) vereinbarten zur Jahreswende eine strategische Zusammenarbeit und traten mit einem gemeinsamen Aufruf an die Öffentlichkeit. Sie baten alle ihre Mitglieder dabei zu helfen, mehr Brücken zwischen Ungarn und Deutschland zu bauen. Papke erinnerte im Interview mit der Budapester Zeitung daran, dass seine Organisation seit 27 Jahren kontinuierlich für die deutsch-ungarische Freundschaft arbeite.
Außerdem nutzen wir inzwischen neue Kommunikationskanäle wie etwa „Twitter“. Die positive Resonanz, die ich dort für meine pro-ungarischen Statements erhalte, ist bemerkenswert. Auch unsere DUG-Homepage wird jeden Monat von mehreren Tausend Besuchern aufgerufen
Laut Papke sind die meisten Deutschen offen und viele „hegen Sympathie für das freiheitsliebende ungarische Volk“.
Diesen Leuten muss man Sachargumente liefern. Dabei wollen auch wir und unsere Partner mitwirken
so der Präsident.
Auf die Frage, warum die Kritik an Ungarn in Deutschland in den letzten Monaten massiv zugenommen habe, sagt Papke: „Vordergründig ging es zuletzt um das Veto Ungarns gegen den EU-Haushalt, den EU-Wiederaufbaufonds und den sogenannten Rechtsstaatsmechanismus. Doch in Wahrheit führt die politische Linke in Deutschland eine Kampagne gegen Ungarn, weil ihr die ganze Richtung der ungarischen Politik nicht passt.“ Dazu gehört die Vision über „ein Europa, das auf der Vielfalt freier Völker basiert, und keinen Brüsseler Zentralismus unterstützt.“
Papke ist der Meinung, dass die Debatte über Ungarn nur durch „Aufklärung“ versachlicht werden könnte.
„Wer beispielsweise in Deutschland behauptet, es gebe keine Meinungsfreiheit in Ungarn, ist schlichtweg nicht informiert oder will es vielleicht auch gar nicht besser wissen, damit sein Weltbild keine Risse bekommt.“
Laut DUG-Präsident sollte sich Ungarn diesen Meinungen selbstbewusst und offensiv stellen, so wie es etwa der Botschafter Ungarns, Péter Györkös, mit großem Einsatz macht. „Aber natürlich ist es auch eine wichtige Aufgabe der vielen Freunde Ungarns in Deutschland dabei mitzuwirken“ schloss Papke seine Gedanken.
(Das vollständige Interview finden Sie unter folgendem Link. Bild: Michael Bußmann – Pixabay)