„Im Jahr 2021 fällt deutsche Politik immer mehr durch ihre moralisierende Überheblichkeit gegenüber anderen Ländern auf“ schreibt der Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft in einem Gastartikel der deutschen Online-Zeitung „GermanZ“. Gerhard Papke betont in seinem Schreiben, dass Ungarn „diese moralisierende Überheblichkeit“ nicht braucht.
Papke erinnert in seinem Artikel, dass der Intendant der „Deutschen Welle“ jüngst angekündigt hat, dass sein Sender künftig Beiträge in ungarischer Sprache senden werde, um die angeblich “in den ungarischen Medien weniger diskutierten Themen wie Menschenrechte, Minderheitenrechte und LGBTQ-Themen zu behandeln“.
Ein staatsfinanzierter deutscher Sender fühlt sich also berufen, dem ungarischen Volk die Sicht der Dinge zu vermitteln, die er für richtig hält
so Papke und fügt hinzu, „Ungarn braucht keinen Nachhilfeunterricht durch deutschen Staatsfunk.“
Ein Volk, das in seiner langen, schmerzhaften Geschichte permanent ums eigene Überleben und seine Freiheit kämpfen musste, ein Volk, das sich der kommunistischen Unterdrückung tapfer widersetzt und als erstes eine Bresche in den Eisernen Vorhang geschlagen hat, braucht keine demokratische Entwicklungshilfe und schon gar nicht aus Deutschland.
Laut Papke passt einem Teil der deutschen Parteien die ganze Richtung der ungarischen Politik einfach nicht. „Die große Mehrheit der Ungarn will keine unkontrollierte Massenzuwanderung, bekennt sich zu ihrer christlichen Identität und zur Bedeutung der traditionellen Familie.“ Dem Deutschen zufolge verursacht dies der politischen Linken in Deutschland und Westeuropa schon seit langem geradezu „Schüttelfrost“.
Der ehemalige Vorsiztende der FDP verwies auf ein Interwiev mit Arnold Vaatz, dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und früherer DDR-Bürgerrechtler, wobei er sagte: “Der Fidesz bezieht heute in wesentlichen Fragen Positionen, die die CDU vor zwanzig Jahren vertreten hat. Zu einigen dieser Positionen steht die CDU heute in einem unversöhnlichen Gegensatz, so etwa in der Energiepolitik, der Genderpolitik und der Einwanderungspolitik”.
Ist also vielleicht gar nicht die ungarische Politik immer weiter nach rechts gerückt, sondern die deutsche Politik immer weiter nach links?, stellt Papke die Frage und warnt davor, die Europäische Union auseinandertreiben zu lassen.
Der Brexit war Warnung genug. Auch den hätte es unter Kohl und Genscher wohl kaum gegeben
schloss der Deutsche seine Gedanken.
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(Der Autor Dr. Gerhard Papke war Vizepräsident des Landtags und Vorsitzender der FDP-Fraktion in Nordrhein-Westfalen, Bild: Jörn Heller – Pixabay)