Zahlreiche Kommentare erschienen auch in Ungarn nach der Freistellung von Herthas Torwarttrainer Zsolt Petry. Der Fidesz-Politiker Máté Kocsis hält es für inakzeptabel, dass nicht das Können zähle, sondern dass man der Propaganda bedingungslos entspreche. Auch der ehemalige Fußballspieler János Hrutka und die Stiftung für Regenbogenfamilien haben sich gegen die Entlassung ausgesprochen. Petry wurde am Dienstag aus Hertha gefeuert, nachdem er in einem Interview den Einsatz von Gulácsi für Regenbogenfamilien kritisierte und die europäische Migrationspolitik als „moralischen Niedergang“ bezeichnete.
Auch Politiker standen zu dem ungarischen Torwarttrainer Zsolt Petry, unter ihnen der Fraktionsvorsitzende der Regierungspartei. Máté Kocsis schrieb in einem Post auf Facebook, dass der hervorragende Torwarttrainer von Hertha BSC nur deswegen seinen Job verloren hat, weil er seine Meinung in einem Interview äußerte, wobei er recht hatte: Europa löse sich durch die irrsinnige Migration auf. Er hoffe zudem, dass Leipzig-Torwart Gulácsi auch zu ihm stehen werde. Am Ende stellte der Fraktionsvorsitzende unter anderem folgende Fragen in Bezug auf den Vorfall:
- Sieht die westliche Rede- und Meinungsfreiheit also so aus, dass man ihrer Meinung folgen muss?
- Bedeutet die Vielfalt etwa, dass es in einer gesellschaftlichen Diskussion nur einen Standpunkt geben darf?
János Hrutka, ehemaliger Fußballspieler der ungarischen Nationalmannschaft, der Leipzig-Torwart Péter Gulácsi in Bezug auf seiner Unterstützung der Regenbogenfamilien verteidigt hatte, wies auf seiner Social-Media-Seite darauf hin, dass sich Hertha BSC für die Toleranz engagiert, und dass man nicht genau weiß, welche Punkte im Vertrag des Trainers standen. Er fügte hinzu:
Es ist traurig, dass jemand wegen seiner Meinung seinen Job verlieren kann
Übrigens sei er kürzlich aus dem Privatfernseher „Spíler TV“ gefeuert worden, nachdem er Péter Gulácsi offen zur Seite gestanden hatte.
Related article
Torwarttrainer Petry wegen Kritik an Regenbogenfamilien und Migration aus Hertha gefeuertDer unter Pál Dárdai tätige Torwarttrainer riet in einem Interview dem Leipzig-Fußballer Péter Gulácsi, der sich kürzlich zu Regenbogenfamilien geäußert hat, eher beim Sport zu bleiben und keine Position zu öffentlichen und sozialpolitischen Fragen zu formulieren. Viele Hertha Fans hielten diese Aussage für irritierend. Schließlich gab der Club bekannt: „Hertha BSC trennt sich von seinem […]Weiterlesen
Auch die Stiftung für Regenbogenfamilien hat mitgeteilt, dass sie sich über die Entlassung von Zsolt Petry nicht freuen und dass sie weder den Inhalt seines Vertrags noch den ursprünglichen Text des Interviews kennen. Sie fügten jedoch hinzu, dass jeder das Recht habe, seine Meinung zu äußern.
Quelle: index.hu 24.hu 444.hu Titelbild: herthabsc.de