Um die Rentner für die über den Erwartungen liegende Inflationsrate zu entschädigen, hat die Regierung eine Rentenerhöhung – rückwirkend ab Januar 2021 – angekündigt.
Miklós Bonta von Népszava kritisiert die 0,6-prozentige Anpassung der Renten als zu gering. Der linke Kommentator erinnert daran, dass die Regierung die Rentenerhöhung vor dem Hintergrund einer 3,6-prozentigen – und damit einer gegenüber ursprünglichen Prognosen um 0,6 Prozentpunkte höheren – Inflationsrate verkündet habe. Die Lebensmittelpreise seien um sieben Prozent gestiegen, demzufolge werde die angekündigte Rentenanpassung die zusätzlichen Ausgaben der älteren Ungarn nicht decken, beklagt Bonta. In einer Nebenbemerkung kritisiert er die Nationalbank: Sie habe ihre Hausaufgaben nicht gemacht, um die Inflationsrate niedrig zu halten und auf diese Weise die nationale Währung zu schützen.
In Magyar Nemzet weist Ottó Gajdics die Behauptung der Opposition zurück, die Regierung biete den Rentnern keine sinnvolle Unterstützung an. Der regierungsnahe Kommentator ruft in Erinnerung, dass das Kabinett Orbán die 13. Monatsrente wieder einführen werde, die die sozialistisch-liberale Vorgängerregierung 2009 abgeschafft habe. Nach Gajdics’ Berechnungen wird die Regierung in den kommenden zwölf Monaten 150 Milliarden Forint aufwenden, um den Rentnern bei der Bewältigung der Krise zu helfen. Die Opposition und ihr intellektuelles Hinterland wiederum versuchten mit der Behauptung Unzufriedenheit zu schüren, die Regierung tue nicht genug für eine stärkere wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie, kritisiert Gajdics.
(via budapost.de, Beitragsbild: Pixabay)