In Reaktion auf das Eingeständnis des Budapester Oberbürgermeisters Gergely Karácsony, er benötige aufgrund unzureichender Englischkenntnisse oft einen Dolmetscher, weisen Kommentatoren darauf hin, dass fließendes Englisch auf internationaler Ebene unabdingbar sei.
Dániel Kacsoh fragt sich in einem Beitrag für Mandiner, wie OB Karácsony Wegbereiter progressiver liberaler Ideen sein könne, ohne Englisch zu sprechen. Noch merkwürdiger sei, dass Gergely Karácsony an der Corvinus-Universität als Lehrbeauftragter und später als Assistenzprofessor habe unterrichten können. (Gergely Karácsony hat an der Corvinus-Universität einen nicht akkreditierten Sprachtest für Fortgeschrittene bestanden, um seinen MA-Abschluss zu bekommen – Anm. d. Red.)
Kacsoh bezweifelt, dass der Budapester Bürgermeister einen guten Eindruck machen könne, wenn er ständig die Hilfe eines Dolmetscher benötige. Sollte Karácsony wirklich glauben, dass Fachwissen in der Politik wichtig sei, sollte er von allen seinen politischen Ämtern zurücktreten, schließt Kacsoh.
Auf Azonnali behaupten Balázs Karóczkai und Ágoston Renczes unter Berufung auf Diplomaten und andere Experten, dass selbst Englisch auf hohem Niveau sprechende Politikerinnen und Politiker Dolmetscher an ihrer Seite hätten, um keine Einzelheiten zu verpassen. Unter Berufung auf andere Stimmen räumen sie aber auch ein, dass in eher informellen und alltäglichen Situationen Englischkenntnisse in der Diplomatie unerlässlich seien.