Die ungarische Ärztekammer (MOK) hat eine Plakatkampagne gestartet, die für die Vorteile eines Gesundheitswesens ohne „Dankesgeld“ wirbt.
Die stellvertretende Leiterin der Kammer, Rita Lénárd, sagte am Dienstag, sie habe nicht geglaubt, dass es in absehbarer Zeit möglich sein werde, das ungarische Gesundheitssystem von der sog. „Parasolvenz“ zu befreien. Ab Januar 2021 dürfen Ärzte jedoch laut Gesetz kein Geld mehr von Patienten annehmen.
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In den vergangenen 70 Jahren habe sich die Praxis, den Ärzten mit Geld gefüllte Umschläge zu überreichen, so sehr im öffentlichen Bewusstsein verankert, dass das Verbot an sich kaum Wirkung zeigen dürfte, sagte sie.
Insgesamt 4.000 Plakate werden in 167 Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land aufgehängt. Eines warnt davor, dass „das Geben und Annehmen von Dankesgelder eine Straftat ist“, während das andere sieben Möglichkeiten beschreibt, wie sich die Gesundheitsversorgung ohne diese Praxis verbessern würde.
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(via MTI, Beitragsbild: pixabay.com)