Am 21. August hätte György Vukán, Kossuth-Preisträger, Komponist und Pianist, der nicht nur als Musiker, sondern auch als Zahnarzt in der Medizin einen bleibenden Beitrag geleistet hat, seinen 80. Geburtstag gefeiert. Seine Kunst beschränkte sich nicht nur auf einen einzigen Bereich. Er war ein Wunderkind und hat schon sehr früh sein außergewöhnliches Improvisationstalent entdeckt. Diese Fähigkeit brachte ihn in Kontakt mit dem Jazz und diese Beziehung hat seine ganze musikalische Karriere endgültig bestimmt. Er hinterließ eine Vielzahl von Orchester-, Kirchen- und Solowerken, sowie Filmmusik, Big Band Kompositionen und sogar mehrere Opern auch. Er trat regelmäßig bis zu seinem unerwarteten Tod im Jahr 2013 mit vielen verschiedenen Formationen auf.
György Vukán ist am 21. August 1941 in Budapest geboren. Seine Kindheit verbrachte er in der westungarischen Stadt Kőszeg, wo sein Vater, der Arzt war, ein Krankenhaus gegründet hat. Im Alter von drei Jahren stellte er fest, dass er ein absolutes Gehör hatte, als er gesehen hat, dass Soldaten unter seinem Fenster zu einer Militärmusik marschierten. Er setzte sich gleich zum Klavier und hat das Lied ohne Fehler in der gleichen Tonart gespielt.
Bei der Kunst hatte ich immer die Erfahrung, dass es hier etwas gibt, das ich nicht erklären kann. Wenn ich akzeptiere, dass es Gott ist, gibt es keine weiteren Fragen
Im Alter von acht Jahren trat er zum ersten Mal als Musikschüler in der Öffentlichkeit auf und wurde mit 14 Jahren – nachdem er den ersten Preis eines Klavierwettbewerbs gewonnen hatte – in die Budapester Liszt Ferenc Akademie ohne Aufnahmeprüfung aufgenommen. Als er 18 Jahre alt war, hat er ein erfolgreiches Studium an der Akademie abgeschlossen und hat sich noch nebenbei für ein Zahnmedizinstudium entschlossen und graduierte summa cum laude an der Semmelweis Universität Budapest im Jahre 1964. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit übte er seinen Beruf als Zahnarzt weiter aus und ist für die Erfindung und das Patent des DMA (DentMetAct), eines medizinischen Instruments zum Nachweis von Metallallergien, bekannt.
Der Creative Art Preis wird seit 2011 jedes Jahr verliehen. Wenn man alle drei Runden des Wettbewerbes schafft, gewinnt man 1000 Euro und die Möglichkeit, im folgenden Jahr als Teil der Jury die nächsten Konkurrenten zu beurteilen.
Am Anfang der sechziger Jahre trat er regelmäßig im legendären Dália Café in Pest auf, und später ist sein Name mit dem Restaurant Mezzo zusammengewachsen, denn jede Woche hat er hier gespielt. Neben der Arbeit als Zahnarzt und Komponist hat er an der Akademie unter anderem Jazzgesang unterrichtet.
1985 gründete er das Creative Art Ensemble, bei dem er Dirigent, künstlerischer Leiter und Komponist in einer Person war und aus dem später mehrere Formationen hervorgingen. Er nahm die erste Crossover-CD mit Chopin-Transkriptionen auf, und seine Konzerte für zwei Klaviere mit Béla Szakcsi Lakatos waren ein großer Publikumserfolg. Sein anderer ständiger Partner, besser zu sagen Partnerin, war die Flötistin, Eszter Horgas.
Auch als Komponist von Kirchenmusik war er sehr produktiv. Er vertonte die 150 Psalme, komponierte eine Messe für den Besuch von Papst Johannes Paul II im Jahre 1991 und schrieb ein Requiem und auch ein Oratorium zum Gedenken an die Revolution von 1956. Er hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen (Erkel-Preis, Kossuth-Preis, Artisjus-Preis, usw.) nicht nur in Ungarn sondern auch in Polen, wo er den Chopin-Preis erhalten hat.
Ein großer Erfolg ist, wenn es plötzlich keinen Applaus gibt. Das Erstaunen
Am Ende seines Lebens hatte er gesundheitliche Probleme, deshalb hat er das Stück „The Last Message“ geschrieben. Sein ganzes Leben und sein Glaube haben viele Menschen beeinflusst. Bis heute und hoffentlich für immer wird man sich an ihn als vorbildlichen Menschen erinnern. Er starb am 12. August 2013 in seinem Sommerhaus in Agárd und hinterließ ein großes Lebenswerk.
(Artikel von Dániel A. Vargha, Beitragsbild: MTI/Balázs Mohai)