Die meisten Oppositionsparteien haben anlässlich der Staatsgründungsfeier (20. August) zur Zusammenarbeit und Einheit aller Ungarn aufgerufen. Die Grünen kritisierten die Regierung, weil sie die Feierlichkeiten für zu teuer und umweltschädlich hielten. Die Sozialisten versprachen Rechtsstaatlichkeit, Zusammenhalt und Frieden, falls sie 2022 die Wahlen gewinnen.
„Konservative und Liberale, rechte und linke Politiker aus Budapest und den ländlichen Gebieten kämpfen gemeinsam dafür, dass dieses Land endlich den Weg der Armut und der Angst verlässt und den Weg der Freiheit und des Wohlstandes findet“ sagte Péter Jakab, Vorsitzender der Oppositionspartei Jobbik in einer Videobotschaft, die auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht wurde. Der Politiker rief in seiner Rede zum Nationalfeiertag am 20. August zur „Gründung eines neuen Staates auf, der auf Zusammenarbeit beruht“.
Laut Jakab sei durch die Zusammenarbeit der Oppositionspolitiker eine „neue nationale Einheit“ geschaffen worden.
Der derzeitige Herrscher der Budaer Burg hat alle Werte aufgegeben, die der Heilige Stephan einst vertrat
so Jakab. Vor tausend Jahren entschied sich der König für den Westen und für Europa, „gründete einen Staat und keine Stiftungen und organisierte eine Kirche und keine Mafia“, so der Politiker weiter.
Jakab wiederholte sein Versprechen, dass Ungarn, falls seine Partei nächstes Jahr an die Macht käme, der Europäischen Staatsanwaltschaft beitreten und ein neues Amt zur Korruptionsbekämpfung einrichten würde.
„Ab 2022 wird dies das neue nationale Mindestmaß sein“, sagte Jakab.
LMP ruft zur Zusammenarbeit auf
Die Botschaft des Nationalfeiertags am 20. August ist, dass die Ungarn zusammenarbeiten und die Unterschiede der anderen akzeptieren müssen, so die Oppositionspartei LMP am Freitag.
Der 20. August bedeutet für jeden von uns etwas anderes, dennoch können wir den St. Stephans-Tag, den Feiertag der Staatsgründung und des neuen Brotes, gemeinsam feiern
so die LMP in einer Erklärung.
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Jeder habe eine Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen, „daher ist es unsere Pflicht, ein Ungarn zu schaffen, in dem unsere Kinder und Enkelkinder ein gutes Leben haben werden“, sowohl aus ökologischer als auch aus sozialer Sicht, so die Partei. Sie machte darauf aufmerksam, dass das abendliche Feuerwerk „mehr kostetet als je zuvor“.
1,3 Milliarden Forint (3,7 Mio. EUR) wurde für das Feuerwerk ausgegeben, und 40.000 Raketen in die Luft geschossen. Achtmal mehr als im Jahr 2019.
Es gibt doch keinen Platz für Luxusausgaben inmitten der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Krise
„Darüber hinaus sind Feuerwerke veraltet und umweltschädlich und wurden in vielen europäischen Städten durch Alternativen ersetzt“, hieß es in der Erklärung.
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Eine noch nie gesehene große Feier am 20. AugustDer Geschäftsführer der Ungarischen Tourismusagentur (MTÜ), Zoltán Guller, lud alle ein, am Freitag (20. August), dem "Geburtstag Ungarns", zum "gigantischen Feuerwerk" nach Budapest zu kommen.Weiterlesen
Sozialdemokraten: Alle freiheitsliebenden Demokraten werden nächstes Jahr feiern
Alle freiheitsliebenden Demokraten werden nächstes Jahr den 20. August feiern können, wenn die Sozialistische Partei eine Regierung bildet, sagte der Co-Vorsitzende der Oppositionspartei Bertalan Tóth am Freitag. In einer Videobotschaft, die auf Facebook gepostet wurde, sagte Tóth, dass „der Staat, den wir heute eigentlich feiern sollten, von den Fidesz-Führern gestohlen und in Stiftungen und auf private Konten gesteckt wird“.
Die Diebe „nehmen nicht nur unser Geld, sondern auch unsere Rechte und unsere Zukunft“, sagte Tóth.
„Nur wir können die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie wiederherstellen, und im Jahr 2022 müssen wir dafür die Unterstützung der Mehrheit des Landes gewinnen“, sagte er.
Budapester Oberbürgermeister Karácsony: Ungarn gehört zu Europa
Am Stephanstag solle deutlich gemacht werden, dass Ungarn zu Europa gehört und dort auch bleiben wird, betonte der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony am Freitag auf Facebook.
Genau im August 2020 begannen wir, die Angst, die Not und den Schmerz der vergangenen Monate zu verarbeiten, und wir dachten, dass die schwierigsten Tage bald hinter uns liegen würden. Damals wussten wir nicht, dass uns eine Zeit bevorsteht, die noch schwieriger sein wird
so Karácsony und fügte hinzu: „Die Herrschaft einiger weniger hat dieses Land in zwei Hälften gespalten, aber der Staat kann nicht auf Hass, Stigmatisierung und Bürgerkriegsrhetorik aufgebaut werden, sondern nur auf Zusammenarbeit und Mitgefühl.
Er sagte, der Staat schaffe heute „Sündenböcke“, anstatt Lösungen anzubieten, und spiele die eine Hälfte des Landes gegen die andere aus.
(Via: mti.hu, Titelbild: Vorsitzender der Partei Jobbik, Via: MTI – Szilárd Koszticsák)