Der Premierminister sprach in seinem gewöhnlichen Freitagsinterview unter anderem über das Kinderschutz-Referendum, über den Wiederaufbaufonds der EU, die dritte Impfung sowie die Olympischen Spiele in Tokio. Weiterlesen
„Ich kann es nur schwer ertragen, wenn beispielsweise mein neunjähriger Sohn von seinem Lehrer auf eine Leiter oder ein Seil hochgezogen wird, wenn ich weiß, dass er sich zu Jungen hingezogen fühlt“, sagte László Parragh, Präsident der Ungarischen Industrie- und Handelskammer, laut dem Portal szeged.hu bei der Schuljahreseröffnung in Csongrád auf dem Szentháromság-Platz. Die Aussage löste heftige Kritiken aus. Sogar die ungarische Familienministerin äußerte sich zum Thema.
Am Montag fand in Csongrád eine nationale Feier zur Eröffnung der Berufsausbildung statt. An der Veranstaltung nahmen auch der Minister für Innovation und der Präsident der Industrie- und Handelskammer teil. In seiner Rede bei der Eröffnungszeremonie sagte László Parragh, dass es ihn stören würde, wenn der Sportlehrer seines Sohns „ sich zu Jungen hingezogen fühlen würde“.
Ich kann es nur schwer ertragen, wenn beispielsweise mein neunjähriger Sohn von seinem Lehrer auf eine Leiter oder ein Seil hochgezogen wird, wenn ich weiß, dass er sich zu Jungen hingezogen fühlt
Die Demokratische Lehrergewerkschaft (PDSZ) bezeichnete diese Aussage als primitiv und ungebildet.
Es ist ein Verbrechen, wenn ein heterosexueller oder homosexueller Erwachsener ein Kind missbraucht, aber die sexuelle Orientierung ist kein Verbrechen
reagierte die Organisation.
Erzsébet Nagy, Sprecherin der PDSZ sagte dem Portal szeged.hu, dass die Frage der Lohnerhöhung immer noch nicht diskutiert wird, stattdessen „gibt es dieses nicht existierende Problem und diese unglaublich ungebildete, primitive Reihe von Kommentaren, die jetzt die Geschlechtsidentität von Lehrern erreicht hat“.
Auch Ungarns Familienministerin kritisierte den Kammerpräsidenten.
Nach Ansicht der Ministerin ist es nicht akzeptabel, dass jemand eine solche Aussage macht, insbesondere während einer öffentlichen Veranstaltung.
Was er gesagt hat, ist zutiefst falsch, ich stimme damit nicht überein. Die Regierung hat immer betont, dass die sexuelle Orientierung eine private Angelegenheit ist und dass es jedem freisteht, wie er sein Leben lebt
sagte Katalin Novák.
(Via: index.hu, 24.hu, Titelbild: MTI/Rosta Tibor)