Die Mehrheit der Europaabgeordneten sind der Meinung, dass die LGBTIQ-Gemeinschaft in Ungarn und Polen diskriminiert wird. Das Europäische Parlament erwartet daher weitere Maßnahmen der EU gegen die Regierungen der beiden Länder.Weiterlesen
Der Medienrat der Nationalen Medien- und Kommunikationsbehörde hat die neuen Altersempfehlungen herausgegeben, die aufgrund des sog. „Kinderschutzgesetzes“ festgelegt werden mussten. Anhand dieser Daten wird entschieden, wann die Grenze bei den Fernsehprogrammen „unter 18 Jahren nicht zu empfehlen ist“ erreicht ist und wann Inhalte unter anderem „Homosexualität propagieren“. Es ist nämlich laut dem Gesetz verboten, Personen, die das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, Inhalte zugänglich zu machen, die pornografisch sind oder die Sexualität in unangemessener Weise darstellen oder die eine Abweichung von der dem Geburtsgeschlecht entsprechenden Selbstidentität, eine Geschlechtsumwandlung oder Homosexualität propagieren oder darstellen.
Im Dokument heißt es, dass das Ziel der Klassifizierung von Programmen darin besteht, Kinder und Jugendliche vor Programmen zu schützen, die die Entwicklung einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefährden könnten.
Das regierungskritische Portal Telex schreibt, dass die „möglichen Schäden“ im Gesetz nicht detailliert aufgelistet sind, dass aber zusätzlich zu den unten aufgeführten Beispielen auch Programme als schädlich angesehen werden können, die „Verhaltensmuster, Weltanschauungen oder Werte fördern, die im Widerspruch zu gesellschaftlich akzeptierten Normen, insbesondere zu grundlegenden Verfassungswerten, stehen“.
Dem Dokument zufolge bedeutet Jugendschutz „nicht, bestimmte Themen zu tabuisieren, sondern den gesamten Kontext und die Botschaft im Lichte der intellektuellen und verarbeitungstechnischen Fähigkeiten von Minderjährigen in Bezug auf ihre Altersstufen zu bewerten“. Und in Bezug auf die „vermittelte Botschaft ist es wichtig zu beachten, dass die Einstufung davon abhängen kann, ob ein bestimmtes Programm kritische Inhalte als attraktives oder verwerfliches Beispiel präsentiert“.
Der Medienrat stellt außerdem fest, dass „allgemeine Gesten der Zärtlichkeit, wie Küssen, Umarmen, Hand in Hand zu spazieren, nicht als problematisch angesehen werden sollten, sofern sie nicht um seinen „Selbstzweck“ gezeigt werden, nicht das zentrale Element des Inhalts sind, nicht das Hauptthema des Programms sind, nicht hervorgehoben werden, sondern eindeutig dazu dienen, Zärtlichkeit, Liebe, Solidarität oder gegebenenfalls Mitgefühl zu zeigen“.
Die Organisation gibt auch einige Beispiele für Programme, die als nicht empfehlenswert für unter 18-Jährige eingestuft werden sollten.
Blau ist eine warme Farbe (Originaltitel: La vie d‘Adèle, übersetzt: „Das Leben der Adèle“)
Queer as Folk
It’s a Sin (Fernsehserie, zu deutsch Es ist eine Sünde; ursprünglich angekündigt als Boys, englisch für Jungs)
Alles über meine Mutter
Generation X (Fernsehserie)
Ruf mich bei deinem Namen
The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben
Lip service
Shameless (englisch für „schamlos“, „unverschämt“) – Fernsehserie
Die Haut, in der ich wohne
(Via: hvg.hu, telex.hu, Titelbild: Filmbetrachter – Pixabay)