Die Zahl der offenen Stellen im Bildungssektor hat nach jüngsten Daten des ungarischen Statistischen Zentralamts (KSH) einen neuen Rekordwert erreicht. Ältere Lehrer gehen in den Ruhestand, und junge Leute entscheiden sich aufgrund vieler Faktoren nicht für diesen Beruf, darunter auch die sehr niedrigen Löhne.
Die Lehrergewerkschaften sprechen von einem zunehmenden Personalmangel, mit zunehmenden freien Stellen in den Schulen und mehr Zeit, um geeignete Lehrer zu finden. Einige Schulen erkennen, dass sie derzeit aufgrund von Personalengpässen in bestimmten Wahlfächern nicht in der Lage sind, ein angemessenes Unterrichtsniveau zur Verfügung zu stellen, um die Schüler auf ihre Abschlussprüfungen richtig vorzubereiten, schreibt Portfolio.
Im zweiten Quartal dieses Jahres gab es in Ungarn nach Angaben von KSH 6.600 offene Stellen im Bildungsbereich. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl der offenen Stellen um 38 Prozent gestiegen, was darauf hindeutet, dass sich die bereits bestehenden Probleme der Branche immer weiter verschärfen.
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Das „Ausaltern“ ist nicht das einzige Problem in der Branche: Manche machen einen Hochschul- oder Universitätsabschluss, steigen aber nicht in den Lehrberuf ein, weil das Gehalt so niedrig ist wie der Mindestlohn für Facharbeiter. Es gibt andere Gründe für Berufsabbrüche – unbezahlte Überstunden, Überlastung, zentrale Entscheidungen, Lehrerportfolios – aber der wichtigste ist mangelnde finanzielle Wertschätzung.
Auch die Pandemie hat dem Problem nicht geholfen. Die Zahl der offenen Stellen ist während der Pandemie gestiegen, da die digitale Bildung genauso viele Lehrkräfte benötigt wie die persönliche Bildung. Derzeit erhalten Lehrer keine Gehaltserhöhung, weil nach Angaben der Regierung „die wirtschaftliche Lage es wegen der Coronavirus-Krise nicht zulässt“.
Die Situation ist sehr schwierig, denn auch wenn die Lehrergehälter jetzt geregelt würden, wäre das Problem nicht schnell gelöst. Es wäre notwendig, den Beruf für junge Leute, die sich an einer Hochschule oder Universität bewerben, wieder attraktiv zu machen. Selbst wenn dies gelingen würde, würde es noch viele Jahre dauern, bis eine ausreichende Zahl von Studierenden die Universität abschließt und den Rückstand ausgleicht.
(Via: Hungary Today, Beitragsbild: Zoltán Balogh/MTI)