Auch Ministerpräsident Viktor Orbán nahm am Donnerstag in „Hajmáskér“ an der militärischen Großübung „Breakthrough 2021“ teil. Bei der Regierungssitzung am Donnerstag besuchten nämlich fast alle Regierungsmitglieder den Ort der Übungen.
Ein Gruppenfoto zeigt die Regierungsmitglieder nach einer Militärübung der ungarischen Streitkräfte. Anwesend waren unter anderem der Verteidigungsminister, der Minister für Humanressourcen, der Minister für Innovation und Technologie, Ministerpräsident Viktor Orbán, der Minister ohne Geschäftsbereich für die Verwaltung des nationalen Vermögens, die Justizministerin, der stellvertretende Ministerpräsident, der für das Büro des Ministerpräsidenten zuständige Minister und Balázs Orbán, der parlamentarische und strategische Staatssekretär im Büro des Ministerpräsidenten.
Der Ministerpräsident wurde über das überraschende Programm des Kabinetts bei seinem Interview im staatlichen Radio befragt. Er sagte:
„Wenn das Land in Schwierigkeiten gerät, die Soldaten welches Landes werden uns helfen, wenn sie sehen, dass wir selbst den Ausbau der Streitkräfte nicht gefördert haben?“ – so Orbán auf die Frage, warum die Mitglieder der Regierung während einer Regierungssitzung eine Militärübung der ungarischen Streitkräfte in Hajmáskér besucht haben.
Ziel des 2017 gestarteten Rüstungsprogramms ist es, dass Ungarn bis 2018 über eine mit modernen Militärgütern ausgestattete Streitkraft verfügt. Die Regierung hat bei ihrer Sitzung in einem Zelt auf dem Militärübungsplatz in Hajmáskér den aktuellen Stand der Entwicklung der ungarischen Streitkräfte beobachtet.
Im Rahmen des Programms hat der ungarische Staat unter anderem ein Joint-Venture mit dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall gegründet, um den Schützenpanzer Lynx in Ungarn herstellen zu können. Im nächsten Jahr werden die Militär-Ausgaben Ungarns zum ersten Mal die Eine-Billion-Forint-Grenze überschreiten, und die NATO-Voraussetzung, wonach 2 Prozent des BIP für das Militär ausgegeben werden muss, wird bis spätestens 2024 erreicht.
Laut Viktor Orbán herrschte in den vergangenen 20-30 Jahren die Ansicht, dass die NATO-Mitgliedschaft eine kleinere Armee wünsche. Diese Feststellung ist aber falsch, da im Falle eines Angriffs ein Land ein starkes Militär brauche, ansonsten habe es kein Respekt von den anderen. Man müsse daher im Rahmen des Rüstungsprogramms neue Militärgüter beschaffen, mit denen die Soldaten Erfahrungen machen können.
Die Regierungsmitglieder nahmen an der Militärübung teil, um festzustellen, welches Niveau die Soldaten bei ihrer Ausbildung bisher erreicht haben und welche Militärgüter die Regierung noch beschaffen muss – fügte der Ministerpräsident hinzu.
Quellen: Ungarn Heute, mti.hu, Facebook Seite von Viktor Orbán, Titelbild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Benko Vivien Cher, Fotos: Facebook Seite des Ministerpräsidenten