Ein linksorientierter Kommentator wirft der Regierung vor, sie versuche, eine zum Teil durch ihre eigene Politik verursachte Inflation zu dämpfen, während sein Gegenüber aus dem rechten Spektrum die Maßnahme als vorteilhaft für Verbraucher und Unternehmen lobt.
Am Dienstag hatte das Statistische Zentralamt gemeldet, dass die Inflation im Oktober im Jahresvergleich auf 6,5 Prozent gestiegen sei. Das bedeutet den höchsten Wert seit 2012. Am Donnerstag verkündete die Regierung eine 90-tägige Deckelung der Kraftstoffpreise. Der Höchstpreis für Benzin und Diesel wurde auf 480 Forint (rund 1,30 Euro) festgesetzt und liegt damit fast 30 Forint unter dem derzeitigen Durchschnitt.
Zsolt Papp von der linken Tageszeitung Népszava erklärt die hohe Inflationsrate mit dem Aufschwung nach der Pandemie, den steigenden Energiepreisen – sowie einer verfehlten Regierungspolitik. Die Ausgabenwut der Regierung beschleunige die Inflation und mache Lohnerhöhungen zunichte, erklärt Papp und fordert das Kabinett zu einem Überdenken seiner Politik auf. Die Nationalbank müsse die Zinssätze erhöhen, um die Inflation einzudämmen, so Papps Appell an die Währungshüter.
In einem Interview mit Magyar Nemzet vertritt Olivér Hortay die Ansicht, dass eine Begrenzung der Kraftstoffpreise zur Eindämmung der Inflation beitragen und das Wachstum fördern werde. Die derzeitige Regierung habe seit Jahren die Preise für Haushaltsgeräte niedrig gehalten, erinnert der Analyst der regierungsnahen Denkfabrik Századvég und begrüßt die aktuelle Deckelung der Kraftstoffpreise als eine Maßnahme, die sowohl die Kosten für die Industrie als auch die Ausgaben der Familien senken werde.
(via budapost.de, Beitragsbild: pixabay.com)